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Beyond The Black: Heart Of The Hurricane (Review)
Artist: | Beyond The Black |
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Album: | Heart Of The Hurricane |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Female Fronted Symphonic Metal |
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Label: | Napalm Records | |
Spieldauer: | 64:27 | |
Erschienen: | 31.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Nein – nicht schon wieder eine unambitionierte Scheibe einer weiteren NIGHTWISH – Kopie könnte es dem einen oder anderen Leser entfahren und im Hinblick auf die ersten beiden Versuche (mehr war es auch bei gutem Willen nicht) der Symphonic-Metaller von BEYOND THE BLACK war diese Einschätzung in der Vergangenheit auch gerechtfertigt. Aber das Blatt hat sich erfreulicherweise zum Guten gewendet, denn die komplette Umbesetzung der Band im Jahr 2016, die von der Originalbesetzung in der Schnittmenge nur noch Frontfrau Jennifer Haben liefert, hat auch musikalisch einen Reboot ausgelöst, der sich in einem starken Album niedergeschlagen hat.
Facettenreich und unterhaltsam präsentiert sich die runderneuerte Band durchweg auf höchstem Niveau und bespielt perfekt ein Genre, das bislang vom finnischen Top-Act dominiert wurde. Diese Dominanz erscheint hinsichtlich von „Heart Of The Hurricane“ gebrochen, denn verglichen mit weiteren Vertretern der Female-Fronted Metal-Bands präsentieren sich BEYOND THE BLACK als heißeste Anwärter auf vorderste Chartplatzieungen und im Feuer der Kritik der ersten beiden Alben geradezu geläutert.
Der Opener „Hysteria“ beweist gleich zu Anfang, wie ernst es der Kombo mit dem avisierten Neuanfang ist, denn im Vergleich mit den älteren Veröffentlichungen zeigt sich hier eine bisher nicht dagewesene Entschlossenheit, sowohl hinsichtlich Komposition als auch Umsetzung ohne im Überschwang der Gefühle ins diametrale Extrem der Überproduktion zu verfallen, gefolgt von „Heart Of The Hurricane“, der nochmals eine Schippe drauflegt, denn die zuckersüßen Vocals der Frontlady werden durch knallharte Riffs der Gitarren konterkariert, die hier einen wahren Hurricane entfachen und dem Titel des Songs Rechnung tragen.
Mit einer echten Überraschung wartet das Quintett dann im „Song For The Godless“ auf, denn sehr gekonnt wird ein Schwenk Richtung Medieval-Rock unternommen, der der Band mehr als gut zu Gesicht steht und Facetten zeigt, die entweder über die Jahre erfolgreich zurückgehalten oder aber als direkte Folge der Umbesetzungen zu interpretieren sind. Der grandios melodiöse Chorus geht gegen Ende des Songs in ein starkes Gitarrensolo mit Double-Bass Action über, bevor der Mittelalter-Touch nochmals ausgepackt und das Ganze zu einer Einheit verschmolzen wird.
„Escape From The Earth“ bremst ein wenig den Flow der bisherigen Titel ohne Langeweile aufkommen zu lassen, bevor mit „Beneath The Blackened Sky“ mit „Carmina-Burana“ - artigem Intro ein Titel zelebriert wird, der in dieser Form Hitpotential besitzt und zu den stärksten Momenten des Albums zählt. Klassische Achtel der Gitarren treiben die starken Vocals vor sich her, um in einen erneut hymnischen Chorus überzuleiten, dessen Backgroundvocals fast schon einen ABBA-Touch der Art „When I Kissed The Teacher“ ihr Eigen nennen. Ein Titel, der mit jedem Durchlauf mehr Suchtpotential entfaltet.
Im Anschluss geht es mit „Fairytale Of Doom“ in der eingeschlagenen Richtung weiter und neben dem erneut starken Gesang bezirzt die Hörer/Innen eine starke Melodieführung, wie sie zur Zeit höchstens von DELAIN geliefert werden kann, bevor mit „My God Is Dead“ und dezenten Growls im Hintergrund etwas mehr Ecken und Kanten ins Spiel gebracht werden, um den Beweis der Vielschichtigkeit erneut erfolgreich zu führen und mit „Dear Death“ ein weiterer Hit aus den Boxen schallt.
„Scream For Me“ leitet das letzte Drittel der Langrille ein und analog zum Titel werden hier erneut dezente Growls als Gegenpol zu hymnisch anmutenden Gesangsparts eingesetzt, die ganz bewusst die Behaglichkeit aufbrechen, bevor mit „Freedom“ das härteste Stück der Scheibe ansteht, das die Band aus der Komfortzone hinaustreten und mit grandioser Produktion punkten lässt. „Breeze“ als große Ballade zu bezeichnen würde eine Untertreibung darstellen, denn hier werden seitens der Produktion mit echten (!) Streichern, Bläsern, gefühlvollem Piano und einer abermals enormen Vocal-Leistung alle Register gezogen. Chapeau!
„Echo From The Past“ und „Parade“ beschließen ein bärenstarkes Album, das man getrost als Debüt bezeichnen kann, denn hier pulverisiert die Band endgültig die weiter oben angeführten, mediokren Anfangsversuche.
FAZIT: BEYOND THE BLACK liefern mit „Heart Of The Hurricane“ ganz groß ab. Kristallklare Produktion sorgt in Verbindung mit überdurchschnittlich gutem Songmaterial für einen Hörgenuss der besonderen Art und beantwortet die Frage nach der Notwendigkeit eines weiteren Symphonic-Metal Acts mit einem eindeutigen: auf jeden Fall, denn wo mittlerweile in die Jahre gekommene Bands nur noch Schatten ihrer selbst sind, bringen BEYOND THE BLACK frischen Wind und Songs, die dem Prädikat „besonders wertvoll“ genügen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hysteria
- Heart Of The Hurricane
- Through The Mirror
- Million Lightyears
- Song For The Godless
- Escape From The Earth
- Beneath The Blackened Sky
- Fairytale Of Doom
- My God Is Dead
- Dear Death
- Scream For Me
- Freedom
- Breeze
- Echo From The Past
- Parade
- Bass - Kai Tschierschky
- Gesang - Jennifer Haben
- Gitarre - Chris Hermsdörfer, Tobi Lodes
- Schlagzeug - Stefan Herkenhoff
- Songs Of Love And Death (2015)
- Lost In Forever (2016) - 5/15 Punkten
- Heart Of The Hurricane (2018) - 13/15 Punkten
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