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Bootleggers: Southern Roads (Review)
Artist: | Bootleggers |
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Album: | Southern Roads |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Southern Rock / Cover |
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Label: | Cece Family | |
Spieldauer: | 37:21 | |
Erschienen: | 27.07.2018 | |
Website: | [Link] |
Für höhere Weihen, als den Einheizer für große Namen wie Johnny Hallyday oder Dick Rivers zu geben, hat es bei BOOTLEGGERS in mehr als 30 Jahren (!) zwar nicht gereicht, doch den Spaß lassen sich die gestandenen Helden der französischen Classic-Rock-Szene (falls es so etwas gibt) auch heute nicht nehmen. Das Quintett zieht seine gewollt amerikanisch dahergekommene Mischung aus Country und Boogie zum Schunkeln bzw. Mitsingen nach wie vor auf gehobenem Niveau durch und profitiert dabei hörbar von seiner jahrzehntelangen Erfahrung.
Bandleader, Sänger und Akustikgitarrist Didier Cere spielt seine Authentizität einmal mehr mithilfe zahlreicher Gäste aus, allen voran Rusty Burns von Point Blank, der tragischerweise noch vor der Veröffentlichung von "Southern Roads" verstarb und in 'Short Change Hero' zu hören ist, sowie die beiden Texaner Van Wilks und Neal Black, die ihre Klampfen im Slide-Leckerbissen 'Hangman Tree' bzw. während des hart rockenden 'Sometimes You Run' erklingen lassen, beides Nummern aus ihrer jeweils eigenen Feder.
Kelvin Claude Swabys '“Short Change Hero', das durch The Heavy auf breiter Ebene bekannt wurde, ist der Antreiber schlechthin auf dem Album, bevor 'Sending Me Angels', ein Stück von Delbert McClinton das bis dahin gezeigte Tempo drosselt. Daraufhin macht nicht nur Gast Neal Black Otis Taylors '10 Million Slaves' zum Höhepunkt von "Southern Roads"; BOOTLEGGERS profitieren hier von ihrer scheinbar intuitiv aufeinander eingegroovten Rhythmusgruppe, dem Bassisten François Gautier und dem Drummer Nicolas Lacaze, die den Stargitarristen traumwandlerisch sicher umspielen.
Alan Lomax' 'Negro Prison Blues' ist eine genauso ungewöhnliche Wahl für ein Cover, wie das Arrangement überrascht: Abgesehen von seinem A-Capella-Intro verwandeln die Franzosen es in ein Instrumental, in dem Claude Zanglois mit dem Slide-Röhrchen brilliert. Relativ unauffällig danach: Blind Willie Johnsons schon zu oft nachgespieltes 'John The Revelator'
Norman Greenbaums einstiger Chartstürmer 'Spirit in the Sky' gibt schließlich auch wegen Nico Wayne Toussaints Harmonika ein stimmiges Finale ab, während Dick Burnetts 'Man of Constant Sorrow' allenthalben wie ein Outro anmutet.
FAZIT: Südfrankreich und die US-Südstaaten haben durchaus manches gemeinsam, und falls man hier nicht an den Bundesstaat Louisianna denkt, darf man BOOTLEGGERS in diesen Zusammenhang stellen, falls man die Veteranen nicht schon längst kennt. "Southern Roads" ist eine in jeder Hinsicht hervorragende Compilation von teils überraschenden Coverversionen aus einem American Songbook, dass bei den Allmans anfangen und bei ZZ Top aufhören mag.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sometimes You Run
- Short Change Hero
- Sending Me Angels
- 10 Million Slaves
- Negro Prison Blues
- John the Revelator
- Hangman Tree
- Spirit in the Sky
- Man of Constant Sorrow
- Southern Roads (2018)
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