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Crossfire: Drifting Ashore (Review)
Artist: | Crossfire |
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Album: | Drifting Ashore |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Akustik / Folk |
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Label: | Dream Brother | |
Spieldauer: | 40:38 | |
Erschienen: | 03.08.2018 | |
Website: | [Link] |
CROSSFIRE beschäftigen sich auf ihrem Debütalbum mit Weltentdeckung, weshalb sie sich musikalisch kaum einschränken. Die Basis steht natürlich fest, doch was sie darauf bauen, trägt viele Klangfarben der weitgehend unverstärkten Art zur Schau. Je nach Textgegenstand schweift das gemischtgeschlechtliche Gesangsduo in die nordamerikanische Ferne oder lamentiert zu klassisch "blauen" Arrangements über die Tücken zwischenmenschlicher Beziehungen.
Bei CROSSFIRE dreht sich in jedem Fall alles um Sängerin Allison Mareek. E-Gitarrist und Mitkomponist Etienne Prieuret sing häufiger allein, steuert aber auch einmal (Titelstück) seine eigene, natürlich dunklere Stimme bei und tritt zum Dialog mit seiner Muse an, die selbst wiederum ein leicht raues Organ hat. Begleitet werden die beiden von einer fünfköpfigen Band, zu der neben der herkömmlichen Rhythmusgruppe aus Schlagzeug und Bass auch ein Cellist und ein Bassklarinettist gehört. Geige, Mandoline und Lapsteel-Gitarre kommen ebenfalls zum Tragen.
Dennoch klingt die Mischung der zwei - Folk und Blues mit rockiger Note - verhältnismäßig "nackt", bedingt auch durch eine aufgeräumte, warme Produktion, die dem Ganzen einen urigen Charakter verleiht. Durchdrungen von unterschwelliger Melancholie, aber niemals Resignation, hat das Ganze aber auch etwas dezidiert Europäisches, womit der World-Music-Ansatz, den CROSSFIRE verfolgen, um eine zusätzliche Bedeutungsebene erweitert wird, wenn man so will.
Die Coverversion von 'Masters Of War' lässt Bob Dylan, den Autor des Songs, gesanglich ziemlich alt aussehen, was einerseits kein Kunststück darstellt, aber andererseits vom Selbstbewusstsein und der Reife des Duos zeugt. In gleicher Weise verwehrt es sich gegen die in diesem Genre besonders weit verbreitete Egozentrik und beweist vielmehr eine scharfe Beobachtungsgabe, wenn es sich etwa auf das tragische Los der Ureinwohner der USA und von Kanada bezieht ('Buffalo'); das berührende 'Empty Minds & Prayers' mit opulentem Chor (dem "Choir of Peace", wie das Kernduo ihn nennt) erinnert zudem an den Terroranschlag im Pariser Musikclub Bataclan.
"Drifting Ashore" ist ganz einfach eine Sammlung eher gedämpfter Töne, in deren Ruhe (wie so oft) die Kraft liegt.
FAZIT: Stilistisch bewegt sich das erste CROSSFIRE-Album in überschaubaren Bahnen, doch die authentisch rootsige Art des Septetts lässt nicht nur nicht auf seine Herkunft Frankreich schließen, sondern katapultiert "Drifting Ashore" scheinbar mühelos vom Start weg ins vordere Drittel der aktuellen Veröffentlichungen im Akustik-, Folk- und Singer-Songwriter-Bereich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hard As They Try
- Buffalo
- Feathers
- Damaged Goods (I Won't Settle For)
- The Things We Shouldn't Say
- Song To The Fisherman
- Masters Of War
- Drifting Ashore
- Colours
- Common Sound
- Empty Minds & Prayers
- A Better Home
- Drifting Ashore (2018) - 11/15 Punkten
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