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Die Siffer: Vierundzwanzig (Review)
Artist: | Die Siffer |
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Album: | Vierundzwanzig |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Punk |
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Label: | Riot77 / Calygram | |
Spieldauer: | 55:34 | |
Erschienen: | 02.02.2018 | |
Website: | [Link] |
Die bereits 1994 gegründeten SIFFER (daher der Titel dieser Scheibe in Bezug auf 2018) sind eine Institution im Punk-Untergrund, ohne je etwas auf breiter Ebene gerissen zu haben, und suchen nun nach so langer Zeit neue Impulse. Die Enddreißiger können schwerlich weiterhin auf berufsjugendlich machen, gleichwohl sie nie zu den extrem albernen Witzemachern ihrer Zunft zählten, und strecken sich auf ihrem neuen Album nicht immer zum Besten in neue Richtungen aus.
Musikalisch treten die Herren allerdings keine Revolution los, sondern geben sich schlichtweg differenzierter, und zwar nur selten auf zwanglose Weise. Vieles auf "Vierundzwanzig" wirkt wie mit der Brechstange eingehebelt, statt dass man den Eindruck gewänne, es habe sich organisch entwickelt, insbesondere die elektronischen Einsprengsel ('Gin Tronic'), die man sich im Grunde auch sparen kann, oder vereinzelte Ska-Bezüge in Form von Trompeten-Trara. An und für sich ist nichts davon im Punk-Mileu neu und wurde andernorts wesentlich besser exerziert als von den SIFFERn.
Die vergleichsweise akzentuierte Rhythmik hier und dort gefällt noch am ehesten, so man sie auf eine vermeintliche Weiterentwicklung zurückführen möchte. In puncto Texte kann davon aber keine Rede sein, denn gesellschafts- bis politisch kritische Lyrik in allen Ehren, aber wer so bemüht um die Ecke denkt, wie es etwa in 'Vier Rollen für ein Halleluja' oder dem eröffnenden 60nein' geschieht, zeigt sich nicht erwachsen, sondern einfach zu verkopft. Am besten Sind DIE SIFFER immer dann, wenn sie vertraute Gefilde beackern - poppigen Punk mit eingängigen Melodien ohne allzu viel Kopf und mit pfiffigen Texten wie 'Alarm' oder 'Alles möglich'.
Letzten Endes wirkt "Vierundzwanzig" unentschlossen; die Band scheint nicht so recht zu wissen, ob sie an ihrem etablierten Stil festhalten soll, um ihre Fangemeinde nicht zu verprellen, oder sich künstlerisch (so hochtrabend in diesem Kontext, das Wort …) konsequent auszutoben. Was herauskam, ist ein Kompromiss zwischen Fisch und Fleisch, der den SIFFERn weder neue Hörer bescheren noch ihre alten vollends zufriedenstellen wird.
FAZIT: Die Schöpfer von "Vierundzwanzig" platzieren sich 2018 zwischen allen Stühlen und wirken wie eine in sich zerrissene Deutschrock-Band der herkömmlichen Sorte, die phasenweise Traditionen pflegen möchte und ein andermal krampfhaft in bisher unbeschrittene Territorien ausschert. Pop Punk war zwar gestern, aber das hier kann nicht das Morgen sein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 60nein
- Alarm
- Alte Hütte
- Jennifer Hart
- Immervoll
- Lottoschein
- Gerade kennengelernt
- Google mich
- Damals
- Vier Rollen für ein Halleluja
- Gin Tronic
- Gutelaunesong
- Tatort
- Lorem Ipsum
- Alles möglich
- Seehasenrogen
- Vorbei
- Vierundzwanzig (2018) - 8/15 Punkten
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