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Dirty Sweet: Once More Unto The Breach (Review)

Artist:

Dirty Sweet

Dirty Sweet: Once More Unto The Breach
Album:

Once More Unto The Breach

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Hardrock

Label: Dirty Sweet Music / Just For Kicks Music
Spieldauer: 32:49
Erschienen: 05.01.2018
Website: [Link]

DIRTY SWEET stammen (oh Wunder nicht aus Schweden, sondern) aus San Diego und spielen vergangenheitsbewussten Hardrock, der mit „Once More Unto The Breach“ auf Album Nummer 3 vorliegt. Und:

Es wird ALLER-höchste Zeit, dieses Album mit heißen Empfehlungen zu versehen.

Der Albumtitel „Once More Unto The Breach“ – „ein weiteres Mal bis zum Bruch“ verdeutlicht schon viel über den Gehalt dieser Band, der man, sie als bloße, wenn auch talentierte Stilkopisten bezeichnend, großes Unrecht antut. Nicht allein deutet sich in diesem Titel der allgemeine Hang der Band zum eher Dunklen, Zwischenweltlichen an, sondern auch ihre musikalische Hingabe, die sich permanent hören lässt und die eine äußerst – um den Namen einer bedauerlicherweise toten Band zu zitieren – Seelen-aufladende Wirkung hat.

DIRTY SWEET präsentieren mit „For All Time“ und „Cellar“ gleich zwei Höhepunkte des Albums als dessen Begrüßungskomitee. Ersteres Stück zeigt sich zunächst den frühen DEEP PURPLE anverwandt, ehe ein unvermittelter Übergang zu leiser Verletzlichkeit und sodann der Sprung in ein bunt vernebeltes Unendliches dem Song eine ganz andere Färbung verleihen. „Cellar“ kommt härter, rhythmischer, fordernder daher, hier fallen neben DEEP PURPLE auch LED ZEPPELIN ein, fast kann man Robert Plant in lasziven Hüftzuckungen sehen.

Stichwort Robert Plant: Ein wesentlicher Beitrag zur Kraft dieser Platte kommt von Sänger Ryan Koontz. Seine mittelhoch angesetzte, leicht rauhe Stimme verträgt sich als energetisches Deklamieren mit den härteren Seiten des Albums ebenso wie mit den leiseren, die er gefühlvoll sowohl zu besingen, als auch zu beflüstern weiß.

Gelegenheit dazu bekommt er in „Battered Love“ und „Runnin‘“, nachdem die Band mit „Desert Flower“ ihre rootsige Seite zum Vorschein gebracht hat. „Battered Love“ ist, wie der Titel andeutet, eine traurige Liebesballade, nach Omas Vorbild in ordentlich Schmalz gebacken, aber alles andere als ungenießbar – im Gegenteil kann man sich „Once More Unto The Breach“ sogar trefflich von diesem „Ausreißer“ her erschließen: Das starke spürbare Eigene im Bekannten, das ehrlich Gefühlte und ehrlich Gemeinte, das das Album zu einem bereichernden Erlebnis ohne Abnutzungserscheinungen macht.
Auch „Runnin‘“ ist leise und melancholisch angelegt, jedoch auf eine gänzlich andere, viel leichtere Weise, ein sanfter Morgensong, ehe das schwer-schmissige „Father Mercy“ an frühe QUEENS OF THE STONE AGE oder auch ZZ TOP erinnert.

„Nightmare Town“ beweist (erneut), dass DIRTY SWEET viel mehr zu sagen haben, als sich in achtmal Hardrock + einmal Ballade ausdrücken lässt. Hier hat man es mit einem zurückhaltenden, lauernden Spaziergang durch eine nächtliche Wüstenstadt zu tun, wesentlich bestimmt von einer prägnanten Bassline und gelegentlichem Mundharmonikaspiel. Die Art, wie auf diesem Fundament spannungsgeladener und zur – auch eintretenden – Entladung drängender Gesang inszeniert wird, erinnert an die oben erwähnten SIMEON SOUL CHARGER.

Dies gilt zuweilen auch für das Finale „In The Garden“, in dem sich schwere, Hammondorgel-getränkte Ausbrüche letztlich von leisen, geheimnisvollen Passagen emanzipieren und der Band das letzte benötigte Dokument sind, um sich mit dem Zertifikat „exzellent“ schmücken zu dürfen.

FAZIT: Großartige, von innen nach außen funktionierende, emotional aufrichtige Rockmusik mit Hang zu Melancholie und amerikanischer Tradition.

PS: Und wo das Album von Freunden guten Hardrocks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Tobias Jehle (Info) (Review 3881x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • For All Time
  • Cellar
  • Desert Flower
  • Battered Love
  • Runnin'
  • Father Mercy
  • Walk Alone
  • Nightmare Town
  • In The Garden

Besetzung:

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