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Enob: La Fosse Aux Débiles (Review)

Artist:

Enob

Enob: La Fosse Aux Débiles
Album:

La Fosse Aux Débiles

Medium: CD/Download
Stil:

Noise Rock

Label: Atypeek
Spieldauer: 42:28
Erschienen: 01.06.2018
Website: -

Nach einigen EPs ist "La Fosse Aux Débiles" ("Idiotengrube") das zweite Album von ENOB, die aus Frankreich stammen, wie der Titel erwarten lässt. Ihre Musik klingt allerdings durch und durch amerikanische; sie greift in die Hochzeit der Hardcore- und Noise-Avantgarde zurück, ist also etwas sehr Spezielles und nicht für jedermann.

Das Quartett verbindet, spröde Riffs, Geschrei und scheppernde Drums zu einem zerfahrenen Wust, hinter welchem sich keine klaren Songstrukturen ausmachen lassen. Vieles wirkt wie aus dem Stegreif ersonnen ('De la Viande' etwa besteht gefühlt beinahe nur aus Gitarren-Rückkopplungen) oder einfach nur aus Spaß am Lärmen aufgenommen, ohne Musik als solche im Sinn gehabt zu haben. Selbst das verzweifelte 'Amour', das zu den einigermaßen erträglichen Stücken gehört, nagt aufgrund der harschen Vocals an den Nerven.

ENOB bleiben meistens bei ihrer Muttersprache, auch wenn sich manchmal englische Zeilen einschleichen wie im Titelstück. Dies geschieht scheinbar genauso willkürlich, wie es die Musik insgesamt ist. Wenn die Pariser wie in 'Le Supplice de Damien' oder dem fast zarten 'Azül' am Ende das Tempo drosseln und Raum zum Atmen lassen, hört sich das Ergebnis zwar immer noch abstoßend an, doch dies tut der Dynamik des Albums gut.

Hängen bleibt letzten Endes nichts. Live ist der Vierer sicherlich ein Anblick für die Götter und garantiert ein kathartisches Erlebnis mit allen Sinnen, aber "La Fosse Aux Débiles" mit Muße und Freude anhören? Nein, eher nicht - es sei denn man gerät selbst bei den schrägsten Melvins-Platten aus dem Häuschen, verachtet Sonic Youth für ihren zeitweiligen Wechsel zu einem Major-Label und findet die alten Klassiker von Amphetamine Reptile allesamt viel zu brav.

FAZIT: ENOB sind mittlerweile die zigste kompromisslos experimentelle und eigensinnige Underground-Kapelle aus Frankreich, die in ihrer Unverbesserlichkeit an der Masse vorbeirast, und sich vermutlich einzig und allein selbst genug. Ihr brutaler, sperriger Noise Rock eignet sich darum für niemanden außer die überschaubare Zahl der Freunde von Namen wie Butthole Surfers, Flipper, Scratch Acid oder Today Is The Day.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2114x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Gibier Potence
  • De la Viande
  • Amour
  • La Fosse aux Débiles
  • Chante Bébé
  • Le Supplice de Damien
  • Damien & la Baleine
  • Hyper Hibou
  • Azül

Besetzung:

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