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Epidemic Scorn: Rebirth (Review)

Artist:

Epidemic Scorn

Epidemic Scorn: Rebirth
Album:

Rebirth

Medium: CD/Download
Stil:

Death Metal / Deathcore

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 45:05
Erschienen: 02.03.2018
Website: [Link]

Nein, von der fragwürdigen Vergangenheit ihrer Heimat Annaberg-Buchholz haben EPIDEMIC SCORN anscheinend nichts gehört, oder Black Metal ist ihnen gleich, denn die seit 2004 aktive Band gehört einer neuen Generation extremer Acts an, deren Einflussgeber weitgehend nach der Jahrtausendwende von sich reden gemacht haben. Ihr fünftes Album vereint alles, was derb und mit Core assoziierbar ist, mit den zu Recht ewig gleich gebliebenen Werten des Death Metal, sei er nun schwedischer Machart oder US-amerikanischen Kolorits.

Auf "Rebirth" verschmelzen Tremolo-Riffing, minimal melodische Passagen und wuchtige Stakkato-Parts bzw. Breakdowns zu einem stimmigen Ganzen, das in seinem Fluss nichts weniger als zweckmäßig ist. EPIDEMIC SCORN revolutionieren keine Szenen(n) - das suggerieren sie bereits rein optisch ausdrücklich nicht -, sondern bieten eine unterhaltsame und maximal variable eigene Fassung dessen, was andere etabliert haben. Drei Gitarristen garantieren dabei eine gehörige Durchschlagskraft, die - verstärkt durch eine bombige, aber nicht wie sonst so oft in diesem Bereich klinische Produktion - den Wunsch aufkommen lässt, der Band auf der Bühne zuzuschauen und zu hören.

Die Anleihen bei einschlägigen Skandinaviern, deren Namen man nicht wieder nennen muss, halten sich in Grenzen, und das eher ausdruckslose Grunzen von Frontmann Osher ist das einzige wesentliche Manko der Band, die über die Jahre hin hörbar an Erfahrung gewonnen hat. Textlich zeigt sie sich eher von der abgeschmackten Seite, aber andererseits kann man Stücke nicht 'Hatred' oder 'Shattered' nennen (letzterer ein ziemlicher Killer) und dann über Blümchen singen, nicht wahr?
Facettenreichtum und Feingefühl - gerade in puncto Melodien und Dynamik - beweisen EPIDEMIC SCORN mit Tracks wie dem kompakten 'Metamorphosis', das genau mittig auf dem Album platziert Raum zum Atmen gibt und sozusagen auf die zweite Hälfte vorbereitet, die gegenüber der einleitenden ersten nicht abfällt. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall.

Das kürzere 'Eradication' nahm nämlich an dritter Stelle vorweg, was 'Lords Slayer' quasi zur Vollendung führt; hierbei handelt es sich um einen merklichen Höhepunkt in gedrungener Form, der seinen Titel vielleicht nicht ohne Grund trägt. Hier verdichtet die Gruppe ihre gesamten Vorzüge innerhalb kürzerer Zeit und sticht den Rest des Materials wohl ungewollterweise klar aus … aber wie gesagt, zum Schluss hin fängt "Rebirth" nicht zu stinken an, denn das Niveau, speziell auch in Bezug auf die gebotene Abwechslung, bleibt auch in 'My Realm' und dem besonders fiesen 'Delicious' gehoben.

In Sachen grober Kelle liegen EPIDEMIC SCORN also deutschlandweit im vorderen Drittel. Um international zu punkten, müsste die Band massiv Konzertdruck im Ausland machen und einen dezidiert eigenen Charakter entwickeln, bis dahin …

FAZIT: … ist "Rebirth" gehobene Modern-Death-Kost zwischen neuer Schule mit dezenten Core-Anwandlungen und altbewährten Tugenden.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3312x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Rise Of A Beast
  • Collateral Damage
  • Eradication
  • Rebirth
  • Shattered
  • Metamorphosis
  • The Hunt
  • Hatred
  • Lords Slayer
  • My Realm
  • Delicious
  • Back To The Abyss

Besetzung:

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