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Halestorm: Vicious (Review)

Artist:

Halestorm

Halestorm: Vicious
Album:

Vicious

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Hardrock / Metal

Label: Atlantic Records
Spieldauer: 43:27
Erschienen: 27.07.2018
Website: [Link]

So war es schon immer und so wird es bleiben: The poet needs the pain. Ohne Weltschmerz und/oder Liebeskummer entstehen keine Songs mit einer Halbwertszeit größer als der Lebenserwartung einer Eintagsfliege. Als sich die Band zusammenfand, um das neue Album auf den Weg zu bringen, plagten die Dame hinter dem Mikrofon arge Selbstzweifel, die darin gipfelten, nach einer Weile das bisher produzierte Material kurzerhand über Bord zu werfen um bei Null zu beginnen.

Der im Nachgang gefasste Therapieansatz, über besagte Selbstzweifel und innere Dämonen zu schreiben, führte zu einem Werk, das zwar nicht den Karrierehöhepunkt markiert, aber zumindest nachhaltig die Frage, die sich Lzzy Hale in ihrer Sinnfindungsphase immer wieder stellte: „Can I still do this?“ mit einem dicken Ausrufezeichen beantwortet. „Vicious“ heißt das Album der Vier aus Pennsylvania, das abwechslungsreicher als alle bisherigen ist, ohne jedoch an das Signature-Werk „A Strange Case Of..“ heranreichen zu können.

Nick Raskulinecz, der schon die FOO FIGHTERS, ALICE IN CHAINS und RUSH produzierte, stellte sich nach der EP „The CoVeRs“ ein weiteres Mal in den Dienst des Quartetts um die Geschwister Hale, was sich als durchaus wichtige Entscheidung herausstellt, denn Raskulinecz, in der Branche als Perfektionist bekannt, kitzelt das Letzte aus Musikern und Songmaterial heraus ohne die Ecken und Kanten dem Mainstream zu opfern.

Die Hitdichte im Vergleich zu „The Strange Case Of...“ und „Into The Wild Life“ ist etwas dünner geworden, was daran liegt, dass HALESTORM auf „Vicious“ deutlich mehr Richtung Metal tendieren als in der Vergangenheit, in der man auf Airplay-Time abzielte. Geblieben ist die unglaubliche Röhre der Seelenstripperin, die man guten Gewissens als eine der derzeit besten weiblichen Stimmen im Rock/Metal-Business bezeichnen kann.

„Black Vultures“ ist der Opener, der in bewährter HALESTORM-Manier einen hitverdächtigen Chorus ins Rennen schickt, um die knallharte Strophe – inklusive der zugegebener Maßen dezenten Growls Arejays – etwas abzufedern. „Do Not Disturb“ ist klassische HALESTORM-Kost mit einem fast schon trivialen Chorus, der aber seinen ganz eigenen Reiz hat, während Lzzy Hale hier textlich die Beziehung zu einem oder mehreren Toyboys reflektiert und „Killing Ourselves To Live“ einen poppigen Kehrvers samt einer „Hells Bells“-artigen Bridge liefert, ein Rezept, das unter Livebedingungen hervorragend funktionieren sollte. „Heart Of Novocaine“, die unvermeidliche Ballade, liefert eine herausragende Vocal-Performance der Frontfrau, gefolgt vom pumpenden „Painkiller (nein, kein JUDAS PRIEST-Cover).

„White Dress“, ist die Abrechnung Hales mit Mädchenträumen und „Vicious“ eine Art Gegenentwurf zur heilen Welt nach Vorstellung der Erziehungsberechtigten, das alles in rockigem Gewand, bevor mit „The Silence“ zum Abschluss eine zuckersüße Ballade ein starkes Album beschließt.

FAZIT: Das Projekt, innere Dämonen und Selbstzweifel in Form von Kompositionen und Texten zu besiegen, kann nach Durchhören der neuen Langrille HALESTORMs als gelungen angesehen werden. „Vicious“ geht in seiner Ausrichtung neue Wege, die der Band ausgesprochen gut zu Gesicht stehen und für ein abwechslungsreiches Werk sorgen, das auch Fans der ersten Stunde gefallen sollte.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 5040x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Black Vultures
  • Skulls
  • Uncomfortable
  • Buzz
  • Do Not Disturb
  • Conflicted
  • Killing Ourselves To Live
  • Heart Of Novocaine
  • Painkiller
  • White Dress
  • Vicious
  • The Silence

Besetzung:

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