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Hey Ruin: Poly (Review)
Artist: | Hey Ruin |
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Album: | Poly |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Deutscher Emo-Pop-Punk |
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Label: | This Charming Man Records | |
Spieldauer: | 35:30 | |
Erschienen: | 24.11.2017 | |
Website: | [Link] |
HEY RUIN bringen mit „Poly“ ihren zweiten Versuch auf den Markt, der auf den Erstling „Irgendwas Mit Dschungel“ folgt. Das Positive zuerst: „Poly“ klingt im Vergleich zum „Dschungel“ wesentlich erwachsener und besser produziert, weist deutlich mehr Titel mit Wiedererkennungswert auf und überzeugt viel eher als besagtes Debut.
Doch auch „Poly“ ist kein einfaches Album. Schenkt man dem Promoflyer Glauben, hält man ein Werk in Händen, das sich durch „intelligente Texte, die sich nicht an abgegriffenen Metaphern oder billigen Phrasen entlanghangeln“ auszeichnet. Full stop.
Vielleicht ist es dieser Promotext, der eine Erwartungshaltung schürt, der die Titel nicht ganz gerecht werden können, vielleicht auch nicht wollen, denn in erster Linie möchten HEY RUIN unterhalten, weniger für anspruchsvolle Literatur verantwortlich zeichnen.
Die Texte bewegen sich weit ab von Belanglosigkeiten, sollten aber nicht allein in den Mittelpunkt gestellt werden, denn Verse wie „Wo hörst du auf, wo fang ich an“ oder „Am Ende wartet immer nur der Tod“, „Hand in den Mund – dann beißen, bis es besser wird.“ oder „Kalter Boden macht, dass die Schritte niemals stehen.“ vermitteln zwar nicht unbedingt abgehalfterte Metaphern, aber eben auch keine literarischen Pretiosen.
Lässt man eine allzu hochgeschraubte Konditionierung außen vor und hört sich „Poly“ unvoreingenommen an, zeigt sich die Band seit ihrem Debut sichtlich gereift und weniger bockig als auf „Irgendwas Mit Dschungel“. Was man findet, ist eine gelungene Mischung aus Emo-Punk und Post-Hardcore, die immer originell und mitreißend dargeboten wird. Es gibt reihenweise gute, musikalische Einfälle, von denen man sich ab und zu eine etwas konsequentere Umsetzung wünscht, denn der Gesang wechselt zwischen fast schon atonal anmutenden, ermüdenden Passagen und solchen, die tatsächlich Spaß machen und das Potential der Band zeigen, das reichlich vorhanden ist.
„Poly“ und „Pinguine“ sind pop-punkige Nummern mit hohem Wiedererkennungswert, während „Über dem Abfluss“ durch das Trompetensolo zum Highlight avanciert und „Magneto“ böse in den Magen zielt.
FAZIT: Das zweite Album „Poly“ von HEY RUIN bietet den Konsumenten alltagstauglichen Emo-Deutsch-Punk der gehobenen Kategorie. Sollte die Weiterentwicklung der Band in dieser Stetigkeit voranschreiten, können wir uns alle schon auf den nächsten Streich der Jungs aus Köln und Aachen freuen. Tut das Not? Aber sicher!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ram
- Poly
- Smells Like Teens
- Über dem Abfluss
- Magneto
- Pinguine
- Cortextrouble
- Mono
- Miliz Vor Ort
- Bass - Ernie
- Gesang - Sebastian, Ernie,
- Gitarre - Sebastian, André, Jens
- Keys - Mario Wolf
- Schlagzeug - Jan
- Sonstige - Trompete - Klaus Stahlschmidt
- Poly (2017) - 9/15 Punkten
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