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Holygram: Modern Cults (Review)
Artist: | Holygram |
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Album: | Modern Cults |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post Punk / Wave |
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Label: | Oblivion | |
Spieldauer: | 55:25 | |
Erschienen: | 09.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Man hört HOLYGRAM jederzeit an, dass sie noch nicht lange existieren, denn die in Köln zusammengekommenen Mitglieder machen keinen Hehl aus ihren Einflüssen bzw. schaffen es noch nicht, sich nur ungezwungen auf sie zu beziehen, statt sklavisch zu emulieren, was andere vorgemacht haben. Diese anderen, das sind die insbesondere britischen Vorreiter von allem, was seit spätestens Mitte der 1980er unter New Wave und Post Punk firmierte.
Auf "Modern Cults" ist im Verhältnis zu "Holygram", dem EP-Debüt der Gruppe, kaum eine Weiterentwicklung zu erkennen, doch verdrängt man die Enttäuschung über das nicht eingehaltene Versprechen, die Scheibe weise einen starken Krautrock-Einfluss auf, darf man sich die Songs gefallen lassen, so man generell auf die kühl artifizielle Lesart des angestammten Stils von HOLYGRAM steht. Dafür wurde nicht umsonst einmal das "Cold Wave"-Fass aufgemacht, obwohl die Gruppe leichter zugänglich ist als die allgemein experimenteller agierenden Vertreter jenes Subgenres.
Spalten wir keine weiteren Haare und kommen zur Sache: 'A Faction', das an ein stark synthetisches Geschwisterchen von Killing Joke denken lässt, demonstriert den Stil der Band derzeit wohl am anschaulichsten, doch das ist wie angedeutet nicht die einzige Assoziation, die sie weckt. Mit 'Signals' bitten sie wie neuere Depeche Mode auf den Dancefloor, wenngleich das Ganze seinen rockigen Charakter immerzu beibehält. Selbstvergessenes Tanzen in einer stillgelegten Industrieanlage, entfremdet sowohl von Mitmenschen als auch dem urbanen Raum, in dessen Weite man sich eingeengt wie orientierungslos fühlt …
Keine Frage, zeitlose Themen und ebensolche Musik, doch den schmalen Grat zwischen einer Retrospektive, die verklärend ins Nirgendwo führt, und einem zukunftsträchtig interpretierten Vermächtnis der Subkultur bewältigen HOLYGRAM noch nicht komplett souverän. Dafür ist "Modern Cults" ein bisschen zu uniform in seiner Gesamtheit, und die Melancholie der Musiker, aus der man Kraft schöpfen könnte, wirkt beinahe resignierend.
Das Ding kommt übrigens wahlweise mit einer umfangreichen Remix-Bonus-CD in den Handel.
FAZIT: "Modern Cults" ist ein gutes Album, nicht missverstehen, doch manzweifelsohne generell auf monotone Musik geeicht sein und sich nichts vormachen, was HOLYGRAMs Willen zur Eigenständigkeit betrifft. Im Sinne eines Tributs an ihre Helden funktionieren die Songs gut, doch solche Unterfangen können nie mehr sein als ein fahler Abglanz der Originale.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Into The Void
- Modern Cults
- A Faction
- Signals
- Dead Channel Skies
- Hideaway
- Still There
- Odd Neighbourhood
- She's Like The Sun
- Distant Light
- 1997
- Modern Cults (2018) - 10/15 Punkten
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