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Idle Hands: Don`t Waste Your Time (Review)
Artist: | Idle Hands |
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Album: | Don`t Waste Your Time |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Eisenwald | |
Spieldauer: | 20:15 | |
Erschienen: | 16.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Eines bereits vorweg: IDLE HANDS sind der Metal-Newcomer des Jahres, falls man das angesichts der musikalischen Erfahrung der Mitglieder so sagen darf. Andererseits schlägt Gabriel Franco (ehemals Seventh Gate, Spellcaster) - Hauptkomponist, Texter, Frontmann und Produzentin Personalunion - mit seiner neuen Band bisher sowohl für sich selbst als auch die Szene unerschlossene Wege ein, die etwaige Behauptungen widerlegen, das Genre sei kreativ am Ende.
Dabei ist die frische Nuance, die das Quartett aus der Musikhochburg Portland im US-Bundesstaat Oregon in die Szene einbringt, gar nicht so abwegig: Man nehme leicht epischen Metal der traditionellen Art, verleihe ihm einen leisen Ur-Gothic bzw. Post-Punk-Hauch und streue ein paar sehr deutliche Referenzen an - jawohl - Heroes Del Silencio ein, fertig ist eine originelle wie sehr stimmige Mischung, die von einem großen Songwriting-Talent gehandhabt süchtig macht.
Im Übrigen ist die zeitweilige Ähnlichkeit zwischen IDLE HANDS und den Spaniern (ihr erinnert euch an den Hit 'Entre Dos Tierras'?) kein Zufall, denn die Amerikaner nennen sie ausdrücklich als Einfluss … neben Dissection und anderen abwegigen Pop- bis Rock-Acts wohlgemerkt. Was genau finden wir aber nun so geil an "Don't Waste Your Time"?
Ganz einfach, IDLE HANDS' erste EP, die bereits im Frühjahre bei einem noch kleineren Label als Eisenwald erschien, enthält fünf potenzielle Hits, die völlig unkalkuliert wirken und direkt ins Herz sowie den Nacken gehen. Dort richten sich beim Hören wiederholt die Härchen auf ('Can You Hear The Rain'!), gleichzeitig da man mindestens eine Faust reckt, wenn die Doublebass kämpferisch rollt und der eigenwillig dumpfe Sound der Saiteninstrumente einen Hauch von Moder verbreitet, wie ihn das Label Peaceville in den 1990ern absonderte.
Anführer Gabe spricht während 'Blade And The Will' wahrscheinlich das letzte Wort in Sachen "reime 'fire' mit 'desire', ohne dich zum Hanswurst zu machen", und erweckt mit seiner Stimme einen leicht bedrückten Eindruck, der zur reservierten Anmutung der Musik passt. Nichtsdestoweniger strahlt das Material etwas Aufmüpfiges aus, ungefähr wie die Arbeiterklassejugend in den britischen Pubs der späten 1970ern (ja, ja, der NWoBHM-Mythos, aber sei's drum …), und genauso "englisch" fällt auch das Harmoniespiel des Frontmanns im Verbund mit Zweitgitarrist Sebastian Silva (Leathürbitch, Excruciator, Alpha Viper) ins Gewicht.
Franco hätte sich hervorragend als Sänger einer New-Romantics-Combo aus dem Black Country geeignet; er will und kann keine operettenhafte Echtmetall-Heulboje abgeben, was sich für IDLE HANDS allerdings als Glücksfall herausstellen könnte. Sie sind Metal durch und durch, aber das haben Außenstehende flugs übersehen, sodass sie sich für die Band begeistern könnten, obwohl sie dem Stil eigentlich nichts abgewinnen können.
FAZIT: Jeder Schuss ein Treffer - "Don't Waste Your Time" ist ein magischer Einstand, wie er nun wenigen Musikern gelingt, und in gleicher Weise ein zukünftiger Klassiker, wie er den Beginn einer aussichtsreichen Karriere für IDLE HANDS markiert. Diese Epic-Metal-Street-Rock-Pop-Hook-Mixtur könnte auch übers Kutten-Milieu hinaus durch die Decke gehen. Jetzt ein Killer-Debütalbum, und ihr seid schon Legende!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Blade And The Will
- By Way Of Kingdom
- Can You Hear The Rain
- Time Crushes
- I Feel Nothing
- Don`t Waste Your Time (2018) - 14/15 Punkten
- Mana (2019) - 12/15 Punkten
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