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Jodelfisch: Neue Gezeiten (Review)
Artist: | Jodelfisch |
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Album: | Neue Gezeiten |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Folk |
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Label: | Beste! Unterhaltung | |
Spieldauer: | 43:09 | |
Erschienen: | 21.09.2018 | |
Website: | [Link] |
Träumerisches Harfenspiel, Glöckchen klingeln, Tröten näseln, Hackbrett und Ukulele geben den Rhythmus vor, falls nicht gerade jemand in die Hände klatscht … Es ist mal wieder Zeit für JODELFISCH, jene unvergleichliche Formation, die ausgetretene Volksmusik-Pfade meidet, ohne sich diese Leistung plakativ auf die Fahnen zu schreiben. Vielmehr scheint dies auch auf "Neue Gezeiten" ganz automatisch zu geschehen, da die Mitglieder ganz einfach zahlreiche Musiktraditionen verinnerlicht haben und sie zwanglos auf ihre eigene Weise interpretieren.
Darum verschmelzen bei ihnen einmal mehr überlieferte Melodien mit ausgeklügelten Arrangements, die dem kollektiven Kopf von JODELFISCH selbst entsprungen sind. Beginnend mit dem Wiegenlied 'Hoch auf jenem Berg' tritt die Formation eine harmlose Lawine los, von der man sich gern überrollen bzw. mitreißen lässt.
Ob quirlig verspielt wie das ans verschwenderisch Instrumentierte grenzende 'Wedding In Rhodos' oder beschaulich wie das geradezu mittelalterlich anmutende 'Kristin Walzer' - Das Quartett verleiht jeder seiner durch bereits Vorhandenes angereicherten Songideen eine individuelle Note, ohne einen stimmigen Gesamteindruck missen zu lassen.
Rondo-artige Strukturen laden zum Tanzen ein, und sei es auch "nur" zu dem bedächtigen, fast traurigen 'E-Moll Walzer', wohingegen die simpelsten Motive wie Laienmusik wirken, die vor langer Zeit in familiärer Umgebung, womöglich im heimischen Wohnzimmer gespielt wurde.
Zusammengenommen ergibt sich daraus eine akustische Weltreise im Kleinen, ganz ohne Bonusmeilen oder Billig-Airlines, vielmehr wie Vagabunden mit Gepäckbündel am Stock; selbiges baumelt über derselben leichten Schulter, auf die man das Leben mit dieser Platte nehmen sollte. Der Ernst des Alltag hat uns schließlich schnell genug wieder …
FAZIT: Ausnahme-Folklore, ungemein facettenreich bzw. im Sinne der Reise-Metapher eine Berg- und Talfahrt, bei der einem unter Garantie nicht schwindlig wird; stattdessen lernt man die Umgebung gründlich kennen und versteht auch bis zu einem gewissen Grad die Leute, die dort leben - schlicht anhand ihrer Lieder, und ja, so viel vermögen "geordnete Töne" - Musik eben - zu leisten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hoch auf jenem Berg
- Saekkkijaerven Polka
- Kristin Walzer
- Maid In Bedlam
- Wedding In Rhodos
- An der Saale hellem Strande
- Kurz vor Zwölf
- Stensele
- Es führt über den Main
- E-Moll Walzer
- Catch the Bus
- Namenlos
- Neue Gezeiten (2018) - 11/15 Punkten
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