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Jon Schaffer's Purgatory: Purgatory (Review)
Artist: | Jon Schaffer's Purgatory |
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Album: | Purgatory |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 25:44 | |
Erschienen: | 21.12.2018 | |
Website: | [Link] |
Warum Jon Schaffer von Iced Earth als vielbeschäftigter Musiker nun auch noch diese Büchse der Pandora (wieder-)öffnen muss, erschließt sich nicht so recht, aber die Überraschung ist definitiv gelungen, sollte er es in erster Linie darauf angelegt haben. Eher noch dürften ihn aber nostalgische Gründe motiviert haben, sich wieder mit einigen seiner frühsten Mitmusiker zusammenzutun, um die Embryonalphase seiner heutigen Hauptband zu rekapitulieren.
Nicht dass die Anfangsphase von Iced Earth nicht bereits u.a. in der CD-Box "Dark Genesis" dokumentiert worden wäre, aber JON SCHAFFER'S Purgatory haben eben die allerersten Kompositionen der Gruppe komplett aufgenommen, und die aktuelle Einspielung der fünf zwischen 1985 und 87 komponierten Lieder hat durchaus etwas für sich - nicht zuletzt deshalb, weil Ur-Sänger Gene Adam, der auf dem ersten Bandalbum unerträglich jaulte, in all den Jahren, die seitdem vergangen sind, an seiner Stimme gearbeitet zu haben scheint.
Die Songs selbst sich erweisen sich aber ebenfalls als absolut hörenswert. Alle fünf mäandern stimmungsvoll an transparenten Ideen orientiert vor sich hin, sind aber in ihrem Verlauf alles andere als vorhersehbar … was man von den heutigen Iced Earth bekanntlich nicht behaupten darf. Exemplarisch lässt sich dafür das vertrackte 'In Your Dreams' anführen, das Schaffer vermutlich nicht umsonst an den Anfang gestellt hat.
Das Ganze besitzt einen düsteren Charakter, ohne dass sich ein offensichtlicher Hit unter den Tracks befinden würde. Das schreitende 'Dracula' (mit einer Bridge, die später ebenso wie der Titel - nicht jedoch die Musik - von 'Burning Oasis' für 'Diary' auf "Burnt Offerings" verwendet wurde) hat übrigens nichts mit dem gleichnamigen Song von "Horror Show" gemein und verfügt über den eingängigsten Chorus auf der EP. In Bezug auf Iced Earths drittes Album kann man auch ruhigen Gewissens anmerken, dass das Material ihm am stärksten ähnelt.
Beim stampfenden 'Jack' (hat auch nichts mit der so benannten Nummer "Horror Show" am Hut) singt Jon selbst mit, und auch das treibende 'In Jason's Mind' enthält jen atmosphärischen Momente, für die man "Burnt Offerings" schätzt. "Purgatory" klingt insgesamt weniger nach Baukasten als der Stoff, den der Gitarrist in jüngerer Zeit gemeinsam mit Stu Block ersonnen hat. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie die Chose mit Matthew Barlow am Mikrofon herüberkäme …
Im Übrigen spielt Jim Morris, der Betreiber von Jons Stammstudio in Tampa, auf "Purgatory" Gitarre und ist neben Drummer Mark Prator (noch ein "Burnt Offerings"-Bezug) der zweite Musiker, der ebenfalls in Demons & Wizards mitmischt. Gewidmet haben die Protagonisten die EP dem Originalbassisten Richard Bateman, der kurz vor der Produktion starb.
FAZIT: Zumindest dieser Schreiber hält "Purgatory" für die mit Abstand spannendste Musik, die Jon Schaffer in den letzten zehn Jahren (mindestens) geschrieben und aufgenommen hat. Vor diesem Hintergrund scheint sich noch einmal zu bestätigen, dass er sein kreatives Potenzial schon vor längerer Zeit weitgehend ausgeschöpft hat, auch wenn Iced Earth weiterhin gut im Geschäft sind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- In Your Dreams
- Dracula
- In Jason’s Mind
- Jack
- Burning Oasis
- Purgatory (2018) - 13/15 Punkten
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