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Laurence Jones: The Truth (Review)
Artist: | Laurence Jones |
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Album: | The Truth |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Blues - Rock |
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Label: | Top Stop Music | |
Spieldauer: | 33:55 | |
Erschienen: | 09.03.2018 | |
Website: | [Link] |
An dieser Platte werden sich die Geister scheiden. LAURENCE JONES, der landauf, landab nur als „Zukunft des Blues“ bezeichnet wird, legt mit seinem sechsten Werk ein Crossover – Album vor, auf dem er sich von klassischen Bluesschemata verabschiedet um sich kommerziell verheißungsvolleren Fleischtöpfen zuzuwenden, die vor ihm schon von seinen Vorbildern ERIC CLAPTON, JOHN MAYER, KING KING und nicht zu vergessen ROBERT CRAY beackert wurden.
Wenn man wie LAURENCE JONES, mit 25 schon alle wichtigen Blues-Awards abgeräumt hat, steht man eventuell irgendwann vor der Frage, ob man weiterhin anspruchsvollen Blues für ein Nischenpublikum spielen soll, oder ob man versuchen soll, die Sache vorsichtig in eine Richtung zu lenken, die ein größeres Publikum erhoffen lässt. Jones hat sich für letztere Variante entschieden, wobei die Hinwendung zu poppigem Blues-Rock durchaus gekonnt vollzogen wird.
Entstanden sind ausnahmslos wirklich gute, unterhaltsame Tracks, die tatsächlich Hitpotential haben und ohne seine bisherigen Veröffentlichungen auch niemals unter Beschuss geraten wären. Kritik ertönt fast ausnahmslos aus der Ecke der Honoratioren, die sich als Hüter des heiligen Blues-Grals verstanden wissen wollen, denen jede Art der Modifizierung ihres geliebten 12-Takt Schemas per sé suspekt erscheint.
Schon der Opener „What Would You Do“ steckt die neue Marschrichtung ab, gefolgt von „Don’t You Let Me Go“, einer fast funkig anmutenden Nummer, die ganz nebenbei mit einem blusigen Gitarrensolo aufwartet, das die Kritiker gleich mal wieder verstummen lassen wird.
Mit „Hold Me Close“ folgt dann für mich das absolute Highlight des Albums, ein Titel, den man einfach nicht besser produzieren kann, der getragen durch pulsierenden Pianoeinsatz und sachte Akzentuierungen seitens des Schlagzeugs eine Dynamik entfaltet, die einfach aber zwingend ist, ganz zu schweigen von einer genialen Gesangslinie, mit der Jones neue Maßstäbe setzt.
Mit „The Truth“ und „Never Good Enough“ liefert das Album zwei weitere Hitaspiranten und nach sehr kurzweiligen 35 Minuten verklingt der letzte Ton, nicht ohne den Wunsch nach einer Wiederholung dezent im Raum stehen zu lassen.
FAZIT: LAURENCE JONES legt mit seinem neuen Album „The Truth“ seine Wahrheit auf den Tisch. Getrieben von dem Wunsch, sich aus seinem bisherigen Schattendasein als zwar anerkannter aber nur mäßig erfolgreicher Bluesgitarrist davonzustehlen, stellen die 10 Tracks des Albums eine Hinwendung zu blusigem Pop-Rock dar, der auf ganz hohem Niveau daherkommt. Gegen den Wunsch nach kommerziellem Erfolg ist nichts einzuwenden, wenngleich Jones ein paar Fans der ersten Stunde verlieren wird. Eine jetzt sehr wahrscheinliche, stärkere Beachtung seiner Kunst sollte diese Verluste allerdings in Grenzen halten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- What Would You Do
- Don’t You Let Me Go
- Hold Me Close
- Keep Me Up At Night
- Give Me Your Time
- The Truth
- Take Me
- Gone Away
- Can’t Go On Without You
- Never Good Enough
- Bass - Greg Smith
- Gesang - Laurence Jones, Bennett Holland
- Gitarre - Laurence Jones
- Keys - Bennett Holland
- Schlagzeug - Phil Wilson
- The Truth (2018) - 12/15 Punkten
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