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Lèche Moi: Sortie 13 (Review)

Artist:

Lèche Moi

Lèche Moi: Sortie 13
Album:

Sortie 13

Medium: CD/Download
Stil:

Electro/Dark Wave/Post-Punk/Chanson

Label: Atypeek Diffusion/Pied De Biche
Spieldauer: 22:18
Erschienen: 23.02.2018
Website: [Link]

„There’s darkness in the sky but there’s joy in sex.“ So steht’s geschrieben im Infosheet zu LÈCHE MOIs Debüt-EP. Wer mag da schon widersprechen, vor allem, weil in der kräftigen, dunklen Stimme der Sängerin ("A long tall blond girl with a velvety voice“ – wieder im kurzen, knappen, durchgeknallten Beiblatt zu finden) tatsächlich eine Menge Sex liegt. Die Düsternis stellt sich von alleine ein.

Schon beim krachenden, elektrifizierten Opener, der den Bandnamen ins Englische übersetzt und sowohl selbstbewusste Aufforderung zu oralem Sex wie lässiges Abkanzeln darstellt. Danach wird die Elektronik etwas zurückgefahren und ein Banjo übernimmt die instrumentale Führung in der ausladenden BIRTHDAY PARTY-Coverversion „Jennifer“. Hier treffen die Australier um Nick Cave auf schlafwandelnde SIXTEEN HORSEPOWER, eine geisterhafte Ballade von hoher Intensität.

Danach zeigt das Duo, dass es auch nachtschwarz brodelnden Chanson mit leicht verzerrtem Akkordeon beherrscht („Anyway“), bevor es im verstörenden „Hôtel Mon Désir“ auf Französisch weitergeht. Der männliche Part setzt mit dunkel grollenden Vocals ein. Die bleiben auch erhalten, wenn es mit „Lèche Moi“ in die elektronische Rumpelkammer geht. Bollernder Rhythmus, verzerrte Töne, finsterer Electro-Punk mit einem Rest von Gefühl. Das mit dem schleichenden Duett „Kiss Me Black“ intensiviert wird. Ein „Je t’aime“ aus der Hölle.

FAZIT: Über einen Mangel an Abwechslung kann man sich beim etwas mehr als zwanzigminütigen Debüt von LÈCHE MOI nicht beklagen. Dunkelheit, Sehnsucht, schattiger Sex beherrschen tatsächlich die Menagerie, die ausgekleidet wird durch hämmernde elektronische Klänge auf der einen, und ein fast zeitlupenhaft gespieltes akustisches Instrumentarium, auf der anderen Seite. Das kann nicht ganz dem Ruch der Beliebigkeit entgehen, wird aber im letzten Moment immer wieder von den beiden beseelten Protagonisten aufgefangen. Am nachhaltigsten beeindrucken die Stücke mit Banjo (das exzellente „Jennifer“-Cover) und Akkordeon („Anyway“ – Mitternacht im BDSM-Bistro). Als Interesse weckender Appetizer ist „Sortie 13“ allemal gelungen.

Jochen König (Info) (Review 3994x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Lick Me
  • Jennifer (The Birthday Party Cover)
  • Anyway
  • Hôtel Mon Désir
  • Lèche Moi
  • Kiss Me Black

Besetzung:

  • Gitarre - Serge Begou
  • Sonstige - Masto (sax), Thierry Bartallucci (accordéon)

Alle Reviews dieser Band:

  • Sortie 13 (2018) - 11/15 Punkten
  • A6 (2019) - 12/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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