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Monnaie De Singe: The Last Chance (Review)
Artist: | Monnaie De Singe |
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Album: | The Last Chance |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | ACB | |
Spieldauer: | 57:03 | |
Erschienen: | 07.12.2018 | |
Website: | [Link] |
Man könnte MONNAIE DE SINGE ihres Namens (ungefähr auf Deutsch: "Affe des Geldes) als Kapitalismusverächter ansehen, doch auch wenn es sich bei diesen Franzosen um eine Prog-Band handelt, gehört sie nicht der politisch motivierten Rock-In-Opposition-Bewegung an, sondern dekliniert auf bemüht eigene Art und Weise zeitgenössisches Genre-Vokabular.
Das Septett aus der Provinz Auvergne-Rhône-Alpes, das schon seit einigen Jahren existiert und mit "The Last Chance" in die fünfte Langspielrunde geht, ist vielmehr um das Ökosystem unseres Planeten besorgt und hat vor diesem Hintergrund ein textliches Konzept entwickelt, das so unaufdringlich ist wie seine Musik - zumindest bei oberflächlichem Hören.
Widmet man dem Album jedoch ungeteilte Aufmerksamkeit, wird man mit facettenreichen wie entrückten Momenten belohnt, die selten etablierten stilistischen Mustern folgen. Wenn die Gruppe selbst Kollegen wie Blackfield oder Archive als Einflüsse nennt, passt der Totschlagbegriff "Alternative Prog" zwar, doch davon ausgehend auf den Sound von MONNAIE DE SINGE zu schließen wäre ein Irrtum.
Die Mitglieder setzen weder auf akrobatische Sperenzchen noch ausufernde Instrumentalpassagen, sondern vor allem auf ihre introvertierte Frontfrau, die an gezielt gewählten Stellen aus sich herausgeht und jederzeit mit ihrer Stimme bei der Stange hält. Während sich Anne Gaëlle Rumin als beeindruckende Entdeckung herausstellt, agieren ihre Gefährten im Schatten, nebelhaft irgendwie und allenthalben andeutend, was siein letzter Konsequenz bezwecken. "The Last Chance" hat der zugrunde liegenden Thematik entsprechend einen latent finsteren Charakter, doch die Lichtblicke gleißen bei alledem umso heller.
Kurzum, man hat im Prog-Bereich lange keine so schwierig einzuordnenden Tracks gehört wie das beschwingte 'I Am', das konträr dazu beklemmende'Seven Billion Dreams' oder das mit elektronischen Elementen überraschende 'Not Under Fifty', in dem die dystopische Aura der Scheibe besonders gut zur Geltung kommt. Um einen ungefähren Vergleich zu bieten: "The Last Chance" könnte eine düstere Zukunftsvision von Roger Waters sein, würden weder die Last von Pink Floyd noch das höhere Alter seine Schultern beschweren.
FAZIT: MONNAIE DE SINGE ist mit ihrem fünften Album ein Kunstwerk gelungen, das diese Bezeichnung wirklich verdient. Wer nach Rockmusik mit Anspruch und hoher Gefühlsintensität lechzt, ohne das Ganze "Prog" nennen zu müssen, für den tun sich hier neue Welten auf.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- I AM
- Seven billions dreams
- Emergency
- Earth
- The Last Chance
- under 50
- December 3033
- Magic tree
- Lucky Star
- Happy Birthday
- The Last Chance (2018) - 12/15 Punkten
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