Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Neil Diamond: Hot August Night III (Review)

Artist:

Neil Diamond

Neil Diamond: Hot August Night III
Album:

Hot August Night III

Medium: 2CD+DVD
Stil:

Rock, Pop, Folk, Blues, Orchestrales, Gospel, Singer/Songwriter

Label: Universal Music
Spieldauer: 299:42
Erschienen: 17.08.2018
Website: [Link]

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei!
Doch manchmal dauert es sogar 40 Jahre lang, bis man alle drei Dinge zusammen hat, so wie im Falle der „Hot August Night III“ von NEIL DIAMOND, deren erster heiß-nächtlicher Anfang im Jahr 1972 seinen Lauf nahm und mit Platin-Auszeichnungen als eins der weltweit erfolgreichsten Live-Alben aller Zeiten überschüttet wurde.

Dem folgte dann im Jahr 2010 der zweite Teil der „Hot August Night“ mit Live-Aufnahmen aus dem New Yorker Madison Square Garden im Jahr 2008, um sich nun mit dieser umfangreichen Digipak-Box mit zwei CDs und einer DVD bzw. BluRay die 2012er-Live-Aufnahmen aus dem Los Angeles‘ Greek Theater zu widmen. Begleitet werden die opulent verpackten Bild- und Tonträger von einem 24seitigen Booklet voller Konzertfotos und mit umfangreichen Anmerkungen, die bei Diamond unter dem Grundsatz: „We‘re going to make some beautiful noises tonight“, stehen und diesen auch in gigantisch anmutender Präzision umsetzen.

140 Minuten lang feuert Diamond, der zu diesem Zeitpunkt bereits 71 Jahre alt ist und einen Elan besitzt, auf den heutzutage einige 30jährige schon stolz wären, auf der Greek-Theater-Bühne mit Unterstützung von 15 Musikern und einem 23köpfigen Orchester ein Jubiläumskonzert – auch von der Bildführung und dem Sound (Stereo und 5.1-Dolby-Mix) her – der Extraklasse ab, bei dem natürlich keiner seiner Hits fehlt, die er je nach Lust und Laune sehr unterschiedlich interpretiert, wobei sein „Forever In Blue Jeans“ rein akustisch daherkommt, uns die „Kentucky Woman“ mit einem Americana-Gesicht anlächelt, während „Sweet Caroline“ und „Red, Red Wine“ sonnige Gute-Laune-Mitsing-Songs zum Tanzen werden, denen zugleich andere Songs breit orchestral instrumentiert folgen und auch der Geburtstagsgruß für seine Mutter, die im Publikum sitzt und mehrfach eingeblendet wird, nicht vergessen werden darf, bei dem er sein Publikum dazu animiert, für sie „Happy Birthday To You“ zu singen. Natürlich darf auch nicht der 1969er-Song „Brother Love‘s Travelling Salvation Show“ fehlen, aus dessen erster Zeile NEIL DIAMOND die „Hot August Night“ seiner Live-Album-Serie entlehnt hat, die nunmehr seit 1972 als legendär gelten.

NEIL DIAMOND versteht es zudem wie kein Zweiter mit seinem Publikum zu kommunizieren, so als hätte er gerade eine kleine Runde seiner besten Freunde zusammengerufen, um mit denen einerseits Spaß zu haben, aber andererseits auch problematische Themen tiefgründig auszuloten. In seine Songs schwingt er zwischen Mega-Hit und großer Symphonie hin und her, zaubert traurige Balladen mit Bariton-Stimme oder flotte Rhythmen mit funkigen Gesängen hervor, beschränkt sich auf Akustisches und kommt voller Soul mit Bläsern und Background-Sängerinnen daher, während das vielköpfige Orchester zum ganz großen Klassik-Oratorium ansetzt.

Vor „Cherry, Cherry“ gibt es sogar von NEIL DIAMOND eine echte Liebeserklärung an seine Band, mit der er seit über 35 Jahren zusammen spielt. Und seine Band-Musiker danken es ihm jeweils mit einem Solo an ihrem Instrument! Leidenschaftliche Lebens- und Musizier-Freude pur und ein echter Konzerthöhepunkt zugleich, selbst wenn dabei NEIL DIAMOND nicht im Mittelpunkt steht!
Auch bei dem traurigen Duett von „You Don‘t Bring Me Flowers“ singt sich mit einer (beinahe) Opernarien-Stimme LINDA PRESS in den Vordergrund des Trennungssongs und hinterlässt nicht nur beim Publikum, sondern auch NEIL DIAMOND einen großartigen Eindruck: „Du hast so eine wundervolle Stimme, Linda!“

Warum sich NEIL DIAMOND am Ende des Konzerts aber noch zu „Hallelujah“-Gesängen als singender Prediger ausgeben muss, wird sicher nicht jeden begeistern. Aber sei‘s drum, denn in gewisser Weise schlägt ihm ja vom Publikum und seinen Fans eine fast göttliche Verehrung entgegen.

Vorbildlich ist auch der zwölfminütige Bonus „Behind The Scenes“, bei dem neben NEIL DIAMOND auch seine Musiker, Techniker und das Publikum zu Wort kommen – das alles (auch in Deutsch) untertitelt.
Noch besser aber ist, dass tatsächlich auch das komplette Konzert mit Untertiteln versehen ist, die nicht etwa nur Diamonds Sprechbeiträge während des Konzerts übersetzen, sondern auch alle seine Songs in deutscher Sprache mitgelesen werden können. Vorbildlich!!!

FAZIT: Die „Hot August Night“ ist NEIL DIAMONDs Live-Lebenswerk, das er 1972 als Welterfolg begann und mit diesem bewegenden dritten Teil als Welterfolg fortsetzt (oder abschließt?) – auf jeden Fall ist die Doppel-CD/DVD-Ausgabe von „Hot August Night III“ ganz großes Konzert-Kino mit Band und Orchester, das einen im Jahr 2012 71jährigen NEIL DIAMOND in Höchstform präsentiert.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4888x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • CD 1 (77:55):
  • Overture
  • Soolaimon
  • Beautiful Noise
  • Forever In Blue Jeans
  • Love On The Rocks
  • Hello Again
  • September Morn
  • Play Me
  • Shilo
  • Red, Red Wine
  • You Got To Me
  • Girl, You‘ll Be A Woman Soon
  • Thank The Lord For The Night Time
  • Cherry, Cherry
  • Kentucky Woman
  • Solitary Man
  • Glory Road
  • Chelsea Morning
  • I‘m A Believer
  • Happy Birthday Rose
  • Cracklin‘ Rosie
  • CD 2 (64:47):
  • And The Grass Won‘t Pay No Mind
  • Pretty Amazing Grace
  • We
  • Stones
  • You Don‘t Bring Me Flowers
  • Holly Holy
  • Morningside
  • Crunchy Granola Suite
  • Sweet Caroline
  • Sweet Caroline – Reprise
  • I Am... I Said
  • Walk Off
  • America
  • Brother Love‘s Travelling Salvation Show
  • I‘ve Been This Way Before
  • Walk Off
  • Band Bows
  • Audience Exit
  • DVD – The Concert with Bonus: Behind The Scenes Featurette (157:00):
  • Overture
  • Soolaimon
  • Beautiful Noise
  • Forever In Blue Jeans
  • Love On The Rocks
  • Hello Again
  • September Morn
  • Play Me
  • Shilo
  • Red, Red Wine
  • You Got To Me
  • Girl, You‘ll Be A Woman Soon
  • Thank The Lord For The Night Time
  • Cherry, Cherry
  • Kentucky Woman
  • Solitary Man
  • Glory Road
  • Chelsea Morning
  • I‘m A Believer
  • Happy Birthday Rose
  • Cracklin‘ Rosie
  • And The Grass Won‘t Pay No Mind
  • Pretty Amazing Grace
  • We
  • Stones
  • You Don‘t Bring Me Flowers
  • Holly Holy
  • Morningside
  • Crunchy Granola Suite
  • Sweet Caroline
  • Sweet Caroline – Reprise
  • I Am... I Said
  • Walk Off
  • America
  • Brother Love‘s Travelling Salvation Show
  • I‘ve Been This Way Before
  • Walk Off
  • Band Bows
  • Audience Exit
  • Bonus: Behind The Scenes

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!