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Noiss: Noiss (Review)
Artist: | Noiss |
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Album: | Noiss |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Alternative Rock |
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Label: | Minimal Chords | |
Spieldauer: | 14:45 | |
Erschienen: | 21.09.2018 | |
Website: | [Link] |
Im längst unüberschaubaren Rock-Underground Frankreichs dürften NOISS, die sich dessen zahlreichen Protagonisten erst kürzlich angeschlossen haben, bis auf weiteres einen schweren Stand genießen, denn auch wenn ihr Stil genauso wie jener so einiger anderer Szene-Acts auf herrliche Weise an gegenwärtigen Trends vorbeischießt, ist ihr erstes, selbst betiteltes Lebenszeichen noch nicht das Gelbe vom Alternative-Ei.
Das Trio aus Chambéry hat sich gewissermaßen dem Ur-Grunge verschrieben, den der Mainstream eigentlich nie richtig kennenlernte, weil er ohne Vorbereitung mit Nirvana, Pearl Jam und Co. konfrontiert wurde. Falls dem Gelegenheitshörer zumindest Melvins unterkamen, dürften ihm Namen wie Mudhoney oder Tad definitiv unbekannt geblieben sein, und just daran orientieren sich NOISS. Wie ihr Name schon andeutet, setzen sie auf die krachig sperrige Variante, doch bedauerlicherweise lässt sich der unfertige Eindruck, den ihre vier ersten Tracks vermitteln, nicht als bewusst angewandtes Stilmittel interpretieren.
Nein, sowohl 'Bliss', auf das die Band krampfhaft das Laut-Leise-Schema angewandt hat, als auch 'Nouvel orient', wo Lärm anscheinend zum Selbstzweck zelebriert wird, zeugen von der Unreife der Mitglieder als Komponisten. Stattgegeben, dass sie sich einfach am Radaumachen erfreuen, doch anzuhören, geschweige denn monetär zu unterstützen, braucht man das nicht. Einzig 'Wait Another Day', das sinnigerweise mit einem Video beworben wird, überzeugt strukturell und in Hinblick auf seine eingängige Motivik.
'Neuroine' mutet abschließend an wie ein besseres Outro.
FAZIT: In dieser Verfassung sind NOISS noch nicht reif für höhere Weihen, so charmant ihr retrospektiver Noise Rock bzw. Grunge, wie er ursprünglich einmal gedacht war, in seiner Unbekümmertheit auch erscheinen mag. Nur weil sich junge Musiker von Anfang an aufs Sympathischste gegen Anpassung sperren, muss man ihnen keinen Persilschein ausstellen; hier besteht akuter Lernbedarf in Sachen Komposition … den ja offengestanden auch viele US-Grunger aus der zweiten Reihe hatten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bliss
- Nouvel orient
- Wait Another Day
- Neuroine
- Noiss (2018) - 8/15 Punkten
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