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Oul: Antipode (Review)
Artist: | Oul |
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Album: | Antipode |
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Medium: | CD/MC/Download | |
Stil: | Dark Rock |
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Label: | Golden Church / Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 44:25 | |
Erschienen: | 13.04.2018 | |
Website: | [Link] |
OUL ist eine irisch- bzw. gälischsprachige Variante von "old", also "alt" im Englischen. Allen B. Konstanz (The Vision Bleak, Ewigheim) verwendet den Begriff als Namen für sein Soloprojekt und spielt in diesem Rahmen nicht etwa auf "alt" getrimmten Rock, wie es dem Vintage Trend entsprechen würde; nein, "Antipode" schlägt stattdessen in die klassische Gothic-Wave-Kerbe und gefällt dabei weniger durch Originalität als mit guten bis hervorragenden Songs im ursprünglichen Sinn.
Andererseits komponierte Konstanz nicht plump nach dem Strophe-Refrain-Strophe-Schema, obwohl die Stücke vor allem rhythmisch sehr geradlinig sind. So gehen sie rasch ins Ohr, während den Texten mehr Aufmerksamkeit gilt, wenn nicht sogar das Hauptaugenmerk auf ihnen liegt. Der Einzelkämpfer beschäftigt sich mit der trügerischen Gewissheit des Menschen in seinem Handeln, Fehleinschätzungen und der verzerrten Wahrnehmung, der wir alle mit mehr oder weniger schwerwiegenden Folgen bisweilen aufsitzen.
Demnach betreibt Allen auch ein Stück weit Innenschau, und auch wenn sich im Laufe der Spielzeit eine inhaltliche Entwicklung abzeichnet, bleibt biszuletzt unklar, welchen Schluss "Antipode" nun zieht. Das darf einem aber offengestanden auch egal sein, denn in erster Linie geht es dabei ja um Musik, die eben "nur" über einen zusätzlichen psychologischen Unterbau verfügt.
Die schlichten Arrangements erweisen sich als ideale Grundlage für die markante Stimme des Protagonisten, der mit 'Dwell On The Other Side' oder 'On Elephants' anachronistische Darkwave-Stimmung verbreitet, wohingegen das poppige Klavierstück 'My Elegy' (stammt dieses melodische Motiv nicht von Anathema) und der Antreiber 'With A Fire' (mit wohl bewusst kitschigen Chor-Samples und synthetischen Gitarren) die "massentaugliche" Seite des Albums ausmachen.
Einen alles überstrahlenden Hit gibt es nicht; dafür klingt kein Track wie der andere, und selbst 'The Beauty Of Snow' sowie 'Glassy Bubble Shell' am Ende haben jeweils als versöhnlicher Klingklang respektive schiere Freude am Soundexperiment ihre Berechtigung.
FAZIT: "Antipode" ist ein vielfältiges Potpourri aus urigem Gothic, wurde bewusst auf Vintage-Drumcomputer gebürstet und wirkt bei aller klanglichen Kälte nicht zuletzt dank Konstanz' Raunen wohlig warm. Minimalismus schließt im Fall von OUL weder Kurzweil noch Intensität aus und hypnotisiert in gleicher Weise, wie die Texte zum Tieferschürfen einladen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dark And Void
- The Apocapylpse
- Dwell On The Other Side
- You Are All
- My Elegy
- With A Fire
- On Elephants
- Let It Flow Again
- The Antipode
- The Beauty Of The Snow
- Glassy Bubble Shell
- Antipode (2018) - 12/15 Punkten
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