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Pontus Snibb's Wreck Of Blues: Too Late Too Die Young (Review)
Artist: | Pontus Snibb's Wreck Of Blues |
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Album: | Too Late Too Die Young |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Bluesrock |
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Label: | Off Yer Rocka / Cargo | |
Spieldauer: | 49:21 | |
Erschienen: | 02.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Papa ante portas: Pontus Snibb (Bonafide) gehört wohl zu den sehr wenigen Musikern, die im Umfeld naher Verwandter erst richtig aufblühen, und behauptet, ausgerechnet sein alter Herr habe ihm geholfen, sich kreativ neu zu erfinden. Ob man diese Meinung beim Hören des neuen Albums des Künstlers teilt oder nicht: "Too Late Too Die Young" ist die totale Roots-Blues-Vollbedienung und klingt tatsächlich altväterlich.
Dabei kann man getrost vergessen, dass hier eigentlich Schweden aufspielen und ihr Namensgeber gerade einmal Anfang 30 ist. Neun sehr, sehr urtümliche Songs plus ein stolzierendes Intro, bei denen es sich ausnahmslos um Eigenkompositionen handelt, werden durch eine relativ eigensinnige Neuinterpretation von Fleetwood Macs 'Jumping At Shadows' abgerundet. Klassischer geht es also kaum, doch so vorhersehbar das alles auch sein mag, lässt sich die kompositorische Substanz des Gebotenen nicht verhehlen. Geil auch, wie verboten gut Drummer Hâkan Nyberg swingt …
Spielerisch ist die Platte sowieso über alle Zweifel erhaben, angefangen beim urbanen 'What Must Be Done' über das recht entspannte 'You Light Me Up' hinweg bis zu 'Raining In The Sunshine State', dem mit nur viereinhalb Minuten zugleich längsten Stück. Wenn "Too Late Too Die Young" also eines vor allem ist, dann aufs Nötigste reduziert. Die totale Simplizität des erwähnten 'Jumping At Shadows' oder das rein akustische Titelstück zum Schluss, das wie eine spontane Momentaufnahme anmutet, verstärken dieses Gefühl zusätzlich.
Andererseits zeigt sich das Trio, das sich selbstverständlich eine überdurchschnittlich transparente Produktion auf den Leib schneidern lassen hat (herrlich, diese schmatzende, nur leicht angezerrte Gitarre), mitunter aufregend verspielt, insbesondere während des zackigen Stechschritts von 'You Had A Friend' mit hämmerndem Klavier. Den Eindruck, Sachen wie 'Before You Lose It' schon einmal woanders vernommen und gemocht zu haben, kann man wenn auch nicht abschütteln, so doch ebenfalls vernachlässigen, weil die Chose einfach zu viel Spaß macht.
FAZIT: Pontus Snibb hat seine Besetzung zum Trio zusammengestrichen und auf mehreren Ebenen dadurch gewonnen. So ist zwischen Amerika und British Blues Boom (im Grunde sind die Unterschiede, sollten überhaupt welche bestehen, reine Makulatur) ein Album entstanden, das einen verbissen traditionellen Sound in unverhofft zugespitzter Form zeigt und keinen Anspruch auf Originalität stellt. Vielmehr spürt man, dass Snibb hier konsequenter denn je dem eigenen Herzen folgte, wie etwa 'What Must Be Done' auch in den Lyrics zum Ausdruck bringt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wreck Of Blues Theme
- What Must Be Done
- You Had A Friend
- You Light Me Up
- Brothers & Friends
- Jumping At Shadows
- Before You Lose It
- Believe
- Raining In The Sunshine State
- Leaving This Cold Place Behind
- Too Late To Die Youngs
- Too Late Too Die Young (2018) - 11/15 Punkten
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