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Postcards: I‘ll Be Here In The Morning (Review)
Artist: | Postcards |
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Album: | I‘ll Be Here In The Morning |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Melancholischer Indie-Rock und Dream-Pop |
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Label: | t3 records/Galileo | |
Spieldauer: | 34:41 | |
Erschienen: | 26.01.2018 | |
Website: | [Link] |
Es ist schon ein seltsamer Titel, besonders verbunden mit dem irgendwie traurig wirkenden Cover, der uns da auf das eigenartige Debüt-Album der ebenso seltsam heißenden Band aus dem Libanon einstimmt: „I‘ll Be Here In The Morning“ von den POSTCARDS aus Beirut, die sich mit Haut und Haar sowie Noten und Text ganz dem traurigen Dream-Pop verschreiben, der ganz besonders von der beeindruckenden Stimme ihrer Sängerin lebt, die ihre fast durchgängig bedrückenden Songs mit der entsprechenden Schwermut vorträgt: „Once again I find I can‘t break the line, once again I find I am frozen.“
In dieser durch „Open Waters“ eröffneten Stimmung setzt sich das mit noch nicht einmal 35 Minuten Laufzeit viel zu kurze Album bis zu seinem Ende fort, selbst wenn es in gewissen Momenten, wie bei „Bright Lights“, durchaus auch rockig ausbrechen kann oder psychedelische Momente, wie bei „Wrinkles“, einfließen, findet es immer wieder seinen musikalischen Pfad in Richtung stiller Melancholie, um ganz zum Schluss, nunmehr schon todtraurig, schwer bewegend und sich völlig überraschend postrockig steigernd, im letzten Stück „Wide Awake“ festzustellen: „Wish I, wish I could, disappear into this song. Once I, once I thought, I would change it all.“
Immer wieder kommt einem bei Julia Sabras Gesang die gerade viel zu früh verstorbene DOLORES O‘RIORDAN von THE CRANBERRIES in den Sinn oder auch ANGUS & JULIA STONE, für die POSTCARDS einige Konzerte als Support bestritten. Atmosphärisch sind sie zugleich sehr einem BON IVER verbunden, von dem sie bereits „Calgary“ überzeugend coverten.
Leider fehlt „I‘ll Be Here In The Morning“ ein dermaßen bewegendes Lied wie ihr 2015er-Song „Walls“, bei dem POSTCARDS sich noch deutlich in die folkige Richtung von SIMON & GARFUNKEL mit wunderschönem Duett- und Satzgesang orientierten.
Auf diesen Ansatz fast gänzlich zu verzichten, erscheint auf POSTCARDS Debüt-Album, dem bisher seit ihrer Gründung im Jahr 2012 drei EPs vorausgingen, nicht besonders klug, genauso wie das Fehlen der Folk-Elemente, die auf ihrer ersten EP „Lakehouse“ (2013) besonders stark ausgeprägt waren.
Es scheint, als hätte sich etwas zu viel Pessimismus in die Musik und Texte der POSTCARDS eingeschlichen und dass die Band musikalisch fast traumwandlerisch von einer Katastrophe in die folgende stolpert und am Ende nach gut 34 Minuten einen zwar bewegten, aber in gewisser Weise auch ziemlich bedrückten Hörer wieder sich selbst und der plötzlich eintretenden Stille hinterlässt.
FAZIT: Bewegende und bedrückende Musik zugleich präsentieren POSTCARDS aus Beirut auf ihrem Debüt-Album „I‘ll Be Here In The Morning“, indem sie Dream-Pop und Indie-Rock mit viel Melancholie, traurigen Texten und einer wunderschönen weiblichen Stimme vereinen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Open Waters
- Bright Lights
- Before We Sleep
- A Broken Record
- Wrinkles
- Waves
- Flying Saucers
- Revolvers
- Wide Awake
- Gesang - Julia Sabra
- Sonstige - Marwan Tohme, Pascal Semerdjian, Rany Bechara
- I‘ll Be Here In The Morning (2018) - 10/15 Punkten
- After The Fire, Before The End (2021) - 12/15 Punkten
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