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Sangre de Muerdago: Noite (Review)
Artist: | Sangre de Muerdago |
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Album: | Noite |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Folk |
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Label: | Sick Man Getting Sick | |
Spieldauer: | 54:24 | |
Erschienen: | 13.04.2018 | |
Website: | [Link] |
Multi-Instrumentalist Pablo C. Ursusson ist aktuell auch an einem der Black-Metal-Alben des laufenden Jahres 2018 beteiligt, nämlich "Beneath.Below.Behold" von Antlers aus Leipzig, und darf sich nun auch mit seinem eigenen Projekt einen voraussichtlichen Dauerbrenner ins Bilanzbüchlein schreiben, obgleich die Flamme von SANGRE DE MUERDAGO wie gewohnt sachte flackert, statt zu lodern.
Auf "Noite" erstrahlt der vormals oft am pastoralen Progressive Rock grenzende Sound des Ensembles nahezu völlig nackt und aufs Notwendige reduziert. Das Album bietet Akustikmusik durch und durch, klingt aber trotz seiner grundlegend urwüchsigen Anlage sehr zeitgenössisch. Die Assoziationen, die von der Musik geweckt werden, dürften Anhänger des Verschrobenen und Waldigen mit der Zunge schnalzen lassen …
Hardingrock um Emperors Ihsahn, logischerweise ohne nordischen Anstrich, kommen ebenso in den Sinn wie die folkloristischen Nucleus Torn, Ainundale und die frühen Tenhi. Das besonderes eingängige 'Longa Noite de Pedra' gemahnt dann an Zeiten, in denen Empyrium ihr akustisches Gesicht fanden ('Longa Noite de Pedra', Text adaptiert von Celso Emilio Ferreiro), aber in Hinblick auf die erwähnte Aktualität könnte man ebenso den momentanen (leisen) Knaller von Hypno5e zum Vergleich anführen.
das in nur vier Tagen eingespielte Material kommt häufig unaufdringlich mit Percussion unterlegt daher und entwickelt bisweilen eine beeindruckende Wucht, insbesondere beim abschließenden Akustik-Drone 'O Amor' (beruhend auf einem Gedicht von Manuel María). Demgegenüber stehen der kuriose Walzer 'Mariñeiros' und das klagender Geige ergreifende 'A Chamada da Néboa' oder mit dem hypnotischen 'O Canto do Luar' ein Wiegenlied der anderen Sorte.
Bei Roubando o Viño do Fauno handelt es sich übrigens um ein traditionelles Lied, dessen Ursprünge bis ins Mittelalter zurückreichen, womit SANGRE DE MUERDAGO einmal mehr ihrem Anspruch gerecht werden, Pablos Wurzeln im spanischen Kulturkreis Rechnung zu tragen.
FAZIT: Kurz und zeitlos - "Noite" ist ein farbenfroher, intimer Spaziergang durch die folkloristische Tradition Galiziens, der zu Herzen geht und andeutet, wie viel der alten Musik unterschiedlicher Kulturen Europas gemein ist. Die Melodien wirken so vertraut, dass man sich des Gefühls nicht erwehren kann, von dieser Musik nach Hause getragen zu werden. Das Zuhause mag dann tatsächlich überall sein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Medianoite
- Xuramento
- O Canto do Luar
- A Chamada da Néboa
- Roubando o Viño do Fauno
- Longa Noite de Pedra
- A Danza das Ánimas
- Lume de Solsticio
- O Camiñante Coxo
- Mariñeiros
- O Descanso
- O Amor
- O Camiño Sas Mans Valeiras (2015) - 12/15 Punkten
- Noite (2018) - 12/15 Punkten
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