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Schmid‘s Huhn: Golden Spheres (Review)
Artist: | Schmid‘s Huhn |
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Album: | Golden Spheres |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Cool Jazz |
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Label: | Shoebill Music | |
Spieldauer: | 59:40 | |
Erschienen: | 23.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Nein, nein – es sind nicht etwa goldene Eier, die SCHMID‘S HUHN legen, sondern die goldenen Sphären, des grandios verk(r)opften, nicht übertrieben experimentellen und zugleich recht bedächtig-ruhigen Jazz (mit etwas „On The ‚Rocks‘“), in den sie mit ihrem hypnotischen, professionellen Saxofon-Klarinetten-Bass-Schlagzeug-Gegacker vordringen!
Natürlich dominieren die Moll-Töne und dunklen Spielarten beim ruhigen Ausbrüten von „Golden Spheres“, denn immerhin gehören dem Quartett mit Stefan Karl SCHMID und Leonhard HUHN gleich zwei Bassklarinettisten an. Besonders deren Gefühl für den traumatisch-verträumten Klang im Jazz-Nest versprüht eine Menge Reize, sodass ihr melodiöser Jazz das „Jazz Podium“ von einer „gelungenen Verschmelzung aus Komposition und freier Improvisation“ sprechen ließ, welche „den Raum zwischen Tradition und Avantgarde, zwischen Kontrolle und Freiheit souverän füllt“.
Nach ihrer ersten LP im Jahr 2014 legen die Kölner nun ihre zweites Album vor, das sogar in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk produziert wurde. Es ist eben wirklich von Vorteil, wenn man als Jazzer in der Jazz-Metropole Köln aktiv ist.
Bei den Aufnahmen in dem mit einer herrlichen Akustik versehenen Kammermusiksaal des DLF wurden nur drei Mikrophone verwendet, was den größtenteils im Cool-Jazz beheimateten Stücken einen fast live anmutenden und zugleich großartigen Sound verleiht. So wird das Bassklarinetten-Solo auf „Unterm grünen H“ zu einem echt klangvollen Ereignis, das den gesamten Raum des Hörers einnimmt und voluminös füllt, sodass einem mitunter im Verlauf der guten Jazz-Stunde immer mal wieder ein GERRY MULLIGAN als Hahn im Musik-Korb in den Sinn kommt.
Fast jedes der 16 Stücke entfaltet – selbst in den temporeicheren Momenten – eine Atmosphäre, die nie wirklich in übertriebenen Experimenten oder zu ausgiebigen Free-Jazz-Ausflügen ausufert. Mal kann man bedächtig mit dem Kopf mitgehen, dann wieder mit den Füßen rhythmisch wippen und den oftmals (atmo)sphärischen Klang genießen.
Wer allerdings mehr auf schräge Jazz-Klänge steht, die auch noch aggressiv und wild improvisiert vorgetragen werden, der muss nach einem anderen Huhn im breit gefächerten Jazz-Stall suchen – für alle, die gerne eine Kombination aus Jazz und Harmonie genießen, die sollten umgehend in „Golden Spheres“ von SCHMID‘S HUHN eintauchen und werden ganz schnell zu dem...
...FAZIT gelangen, dass dieses geflügelte Kölner Jazz-Quartett ihnen garantiert kein faules Ei in den Musikkasten gelegt hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Falling
- Weiß auf schwarz
- Turn Left At 4th Street
- Sphere #1
- Leland (for D. Lynch)
- Sphere #2
- Biomechanoid
- Wedding Song (for B. Bartók)
- Sphere #3
- Messiaen‘s Mood
- Unterm grünen H
- Sphere #4
- Sex & Tears
- PMP
- HDB
- Sphere #5
- Bass - Stefan Schoenegg
- Schlagzeug - Fabian Arends
- Sonstige - Stefan Karl Schmid (Saxofon, Klarinette) Leonard Huhn
- Golden Spheres (2018) - 11/15 Punkten
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