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Shawn Pittman & Jay Moeller: Everybody Wants To Know (Review)
Artist: | Shawn Pittman & Jay Moeller |
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Album: | Everybody Wants To Know |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Bluesrock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 55:21 | |
Erschienen: | 23.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Mit seinem unentwegten DIY-Ethos ist Shawn Pittman eine singuläre Erscheinung im weiteren Blues-Kontext. Auf sein Konto gehen über zehn Alben, die in unregelmäßigen Abständen in rund doppelt so vielen Jahren erschienen sind, wobei der ursprüngliche Texaner, der zwischenzeitlich nach Oklahoma umsiedelte, nie allzu weit von der ursprünglichen Genre-Formel abgewichen ist. Was Wunder also, dass er auch 2018 gemeinsam mit seinem langjährigen Schlagzeuger Jay Moeller (u.a. auch Fabulous Thunderbirds) bewährte Kost bietet?
Die Qualitäten von "Everybody Wants To Know" sind vom Start weg unleugbar, genauso wie die künstlerische Stagnation, aus der das Duo anscheinend erst gar keinen Hehl machen möchte. "Everybody Wants To Know" ist alte, dreckige Texas-Blues-Schule durch und durch und wurde von Moellers Bruder Johnny offensichtlich unter genau der Prämisse produziert, als Vorzeige-Album in diesem Bereich durchzugehen. Überdies macht er einen Bassisten verzichtbar, weil er das Duo auf der Baritongitarre begleitet, und das entstehende Kangbild ist am Ende auch das Einzige, was man an der Scheibe halbwegs ungewöhnlich nennen darf.
Im Vordergrund stehen gleich mehrere unfehlbare Shuffle-Nummern und schreitender Stoff wie das Titelstück 'Everybody Wants To Know' - tausendmal gehörte und immer noch funktionierende Wendungen, welche die Ausführenden nicht nur für Szene-Hardliner sympathisch machen. 'Dangerous Woman' klingt ungefähr so, als würde sich Joe Bonamassa mal wieder an einem Genre-Klassiker vergreifen, doch "moderner" wird es insgesamt nicht. Pittman trifft beim Spielen seiner Leads (insbesondere in 'Things You Stole') ein ums andere Mal den berüchtigten "sweet spot", und während des ausgedehnten Soloparts von 'Blue Diamond' liegt ebenso Magie in der Luft wie beim Cover von 'Hit the Road Jack', das ohne Vocals auskommt.
'Rattlesnakes', ein weiteres Instrumental, stimmt auf die schmissige Uptempo-Nummer 'Woman Don’t Lie' ein, deren roh krachiger Sound beispielhaft für die generelle Klangästhetik des Albums steht. Weitere Anspieltipps dieses im besten Sinn urigen Ungetüms: das stampfende 'The Set Up' und das düstere 'Stroll Out West' mit Soul-Flair, nicht zuletzt dank schmatzender Orgel.
FAZIT: Allein schon deshalb, weil es derzeit sehr wenige schmutzige Bluesrock-Alben gibt, sollten Genre-Fans Shawn Pittmans und Jay Moellers aktueller Platte Gehör schenken. Darüber hinaus bietet "Everybody Wants To Know" virtuoses Handwerk, wie es nur die Wenigsten mit so viel Leidenschaft demonstrieren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Can’t Get Along with You
- Everybody Wants to Know
- Rattlesnakes
- Woman Don’t Lie
- It Don’t Take Too Much
- Hit the Road Jack
- Things You Stole
- Smarten Up Baby
- The Set Up
- I’ll Forget About You
- Dangerous Woman
- My Talk Didn’t Do Any Good
- Blue Diamond
- Stroll Out West
- Everybody Wants To Know (2018) - 11/15 Punkten
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