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Sparks: In Outer Space (Review)
Artist: | Sparks |
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Album: | In Outer Space |
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Medium: | LP farbig | |
Stil: | New Wave, Synthie-Pop |
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Label: | Repertoire Records | |
Spieldauer: | 40:00 | |
Erschienen: | 29.06.2018 | |
Website: | [Link] |
THE SPARKS – der Name (in Anlehnung an die MARX BROTHERS entstanden) steht für ein US-amerikanisches Musikphänomen bzw. Duo, das sich 1970 in Los Angeles gründete, um Pop und Glamrock in Reinkultur zu spielen, bis eine „neue Welle“ in den 80er-Jahren über die Musikwelt schwappte und jede Menge Electro-Pop-Bands an Land spülte. Von genau dieser Welle ließen sich auch THE SPARKS, die bis heute noch aktiv sind, mitreißen und gehörten bald zur Synth-Pop-Speerspitze dieser Bewegung, wobei sie ganz besonders mit ihrem 1983er-Album „In Outer Space“ einschlugen.
Zwar gehört der New Wave aus gegenwärtig-musikalischer Sicht der Vergangenheit eines etwas oberflächlich erscheinenden, sehr rhythmusorientierten Zeitalters an, doch die Erinnerungen daran sind immer wieder mit so einigen besonders spannenden Musikveröffentlichungen verbunden, die noch bis heute unweigerlich die moderne Electro-Pop-Szene prägen.
Wer sich in dieser Szene bewegt, kommt an „In Outer Space“ von THE SPARKS absolut nicht vorbei, weil es einerseits ein herrlich abwechslungsreiches - trotz oder gerade weil Kuchen-in-die-Fresse-Cover – auch lustiges Synthie-Pop-Album ist und andererseits fast außer- und zugleich ungewöhnliche Hits enthält, wie „Cool Places“ (samt extrem verrückten Video), der gemeinsam mit JANE WIEDLIN – die singende Gitarristin der THE GO-GO‘S – entstand und bereits als Album-Opener jede Menge gute Laune verbreitet. Sogar auf das 2007er-Video-Spiel „Alvin And The Chipmuks“ brachte es der Song, der selbst heute noch als deutlich rockigere Variante zum Live-Stamm-Repertoire von THE GO-GO‘S gehört.
New Wave forever!
Ja, so war er, der New Wave. Er nahm sich nicht wirklich ernst, auch wenn andere daraus heute schon eine Musik-Wissenschaft gemacht haben. Musik, gedacht für das Gefühl und die Beine aller Pop-Affinen an coolen Orten, aber nicht die Lehrbücher und Köpfe von Musikstudenten in Universitäten.
Mit „Lucky Me, Lucky You“, dem dritten Song der LP-B-Seite gibt es dann einen weiteren Titel in Zusammenarbeit mit JANE WIEDLIN zu hören, die durch ihre Mitwirkung an „In Outer Space“ THE SPARKS so zu einer deutlich stärkeren öffentlichen Wahrnehmung ihres 83er-Albums verhalf. Auch kam man an einem frechen Titel wie „All You Ever Think About Is Sex“, der heutzutage jeden MeToo-Aktivisten auf den Plan rufen würde und in „A Fun Bunch Of Guys From Outer Space“ seine Sexy-Fortsetzung erhielt, kaum umhin. Sicher auch – gemäß dem Motto „Sex Sells!“ – ein verkaufsförderndes Argument, wenn noch dazu die Musik hinter den Songs all das hat, was guten Synthie-Pop auszeichnet: eingängige Rhythmen, verspielte Sounds, gelungene Effekte und freche Texte sowie einen Sänger, dessen Frisur aus heutiger Sicht ein Schwerverbrechen wäre, genauso wie das Hitlerbärtchen des Keyboarders (Man betrachte nur das große Foto auf der LP-Innenhülle!), welches – wie es RON MAEL immer wieder betonte – er aus Hochachtung für CHARLIE CHAPLIN trug, dessen Film „The Great Dictator“, die erste echte Persiflage auf Hitler, er liebte.
Mit „Into Outer Space“ hatten die SPARKS tatsächlich das erreicht, was sie in ihrer flotten Tanznummer, die auf „Cool Places“ folgte, besangen: „Popularity“!
FAZIT: Dass „In Outer Space“, das erfolgreichste Album der SPARKS-Diskographie, eine Ausnahmestellung bei den Pop-Alben der 80er-Jahre genießt, rief nun auch Repertoire Records, die bereits einen legendären Status im Rahmen von sorgfältig remasterten, auf 180g-Vinyl gepressten Neuveröffentlichungen historischer Alben besitzen, auf den Plan. Sie spendierten „In Outer Space“ nicht nur ein klang- und stereoeffektvolles Remaster sowie mit „Sports“ einen Bonus Track, sondern auch noch ein wunderschönes, streng limitiertes lila-transparentes 180g-Vinyl – genauso verrückt wie die Zeit und Pop-Musik der farbigen New-Wave-80er-(Stil)Blüten – und eine bedruckte Innenhülle. THE SPARKS are back – ein herrliches Album voller Erinnerungen an eine Zeit, in der man nach einem heißen Disco-Abend auch eine heiße Braut abschleppen konnte, vorausgesetzt sie tanzte zuvor nicht zu ausgelassen nach „All You Ever Think About Is Sex“!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (18:05):
- Cool Places (3:23)
- Popularity (3:52)
- Prayin‘ For A Party (2:59)
- All You Ever Think About Is Sex (4:09)
- Please, Baby, Please (3:42)
- Seite B (21:55):
- Rockin‘ Girls (4:42)
- I Wish I Looked A Little Better (2:58)
- Lucky Me, Lucky You (3:26)
- A Fun Bunch Of Guys From Outer Space (4:00)
- Dance Godammit (3:26)
- Sports (Bonus Track) (3:23)
- Bass - Leslie Bohem
- Gesang - Russell Mael, Jane Wiedlin
- Gitarre - Bob Haag
- Keys - Ron Mael, James Goodwin
- Schlagzeug - David Kendrick
- Exotic Creatures Of The Deep (2008)
- In Outer Space (2018)
- Past Tense – The Best Of (2019)
- Gratuitous Sax & Senseless Violins – 25th Anniversary Edition (2019)
- Lil' Beethoven – 21st Century Collection (2022)
- Exotic Creatures Of The Deep – 21st Century Collection (2022)
- The Girl Is Crying In Her Latte (2023) - 12/15 Punkten
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