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Sweet Alibi: Walking in the Dark (Review)
Artist: | Sweet Alibi |
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Album: | Walking in the Dark |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Soul / Folk (Rock) |
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Label: | Comino Music / Sonic Rendezvous | |
Spieldauer: | 54:23 | |
Erschienen: | 03.08.2018 | |
Website: | - |
Hier haben wir wieder so ein angebliches "make it or break it"-Album, und dies dürfte SWEET ALIBI im Vorfeld ihrer dritten Platte tatsächlich bewusst gewesen sein, denn zu dessen Umsetzung ließ die kanadische Band nichts anbrennen, angelte sich einen preisgekrönten Produzenten und schrieb um jegliche Längen bereinigte Songs, die nun womöglich zu leicht ins Ohr gehen.
Wenigstens bei Hörern, die immer auch etwas Besonderes im Musikalischen suchen, doch auch wenn SWEET ALIBI nie in irgendeiner Weise progressiv waren, wurde "Walking in the Dark" zu offensichtlich auf die breite Masse zugeschnitten. Country- und Folk-Vokabular in gebräuchliche Pop-Muster zu pressen ist im nordamerikanischen Musikbetrieb zwar nichts neues, doch diverse benachbarte Acts, insbesondere aus dem Süden der USA, beherrschen diese Disziplin ungleich besser als das Trio um die doppelte Gesangsspitze aus Jess Rae Ayre und Amber Rose.
Davon abgesehen ist es mittlerweile schwierig, sich im besagten Bereich zu differenzieren, und so kommt es, dass man beim Hören von "Walking in the Dark" meint, diese oder jene Wendung schon woanders gehört zu haben. Der starke Soul-Einfluss, den sich SWEET ALIBI seit Beginn ihrer Laufbahn stolz als Originalitätsmerkmal an die kollektive Brust geheftet haben, ist über die Jahre zu wenig mehr als einer vorübergehend aufgehenden Stilblüte geworden.
Michelle Anderson an Gitarre und Banjo erweist sich einmal mehr als musikalisches Zentrum der Gruppe, doch die Stücke sind auf die jeweiligen Stimmen zugeschnitten, mal poppiger im Sinne des Classic-Rock der 70er wie der Opener 'Keep Showing You' oder das sehr britische 'Bodacious' (Ayre), ein andermal ruhiger und uriger, insbesondere 'Not A Fight' und'Motinv To The Country' (Rose). Dass sich diese Kombination völlig reibungslos gestaltet, ist das einzig Überraschende an "Walking in the Dark", einem durch und durch handelsüblichen Genre-Album.
FAZIT: SWEET ALIBI haben in ihrem Streben, möglichst vielen Leuten zu gefallen, endgültig alle ihre Ecken und Kanten abgerundet. Das dritte Album der drei Musikerinnen aus Winnipeg schrammt bedrohlich nahe an gesichtslosem Folk Pop vorbei und macht emotionale Einfindung in seiner klinisch perfekten Art schwierig. Außer reinem Schönklang bleibt am Ende wenig von den Songs an sich im Gedächtnis - was angesichts der gewollten Eingängigkeit nur als Verfehlung des Ziels der Band bewertet werden kann.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Keep Showing You
- One Chance
- Bodacious
- Walking in the Dark
- Middle Ground
- My Love
- Moving in the Country
- Not a Fight
- Dark Train
- Pick up Truck
- Walking in the Dark (2018) - 8/15 Punkten
- Make A Scene (2022) - 10/15 Punkten
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