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Tamara Banez: Ecken und Kanten (Review)

Artist:

Tamara Banez

Tamara Banez: Ecken und Kanten
Album:

Ecken und Kanten

Medium: CD/Download
Stil:

Singer-Songwriter

Label: Sturm und Klang
Spieldauer: 42:00
Erschienen: 24.08.2018
Website: [Link]

Wäre der Begriff "Gutmensch" mittlerweile nicht unschön ideologisch belastet, könnte man TAMARA BANEZ damit bezeichnen, denn während die vom Klavier getragene Musik der jungen Künstlerin in ihrer professionellen Konventionalität weitgehend kaltlässt, geht das klugscheißerische Fingerzeigen, mit dem sie in ihren Texten auffällt, beim Hören dieses Debütalbums schnell auf den Zeiger.

Dabei fängt alles noch recht gelinde mit der Freundschaftshymne 'Sistas' an, die Banez gemeinsam mit Allessa Olvedy und Anke Tillmann intoniert. Ja, es klingt bieder, aber glaubwürdig, zumal die melodische Substanz stimmt und die musikalischen Ideen fantasievoll umgesetzt wurden. Letzteres setzt sich im weiteren Verlauf fort, doch inhaltlich tun sich Abgründe auf. Die Protagonistin sieht sich dummerweise im Geiste amerikanischer Liedermacher(-innen - Baez, Dylan) bzw. der Protestbewegung, die ab Mitte der 1960er tatsächlich Veränderungen in den Vereinigten Staaten sowie schließlich der ganzen Welt bewirkte, scheitert aber an ihrer eigenen Beschränktheit.

Davon abgesehen, dass der einzige englischsprachige Song der Platte 'Ain't easy' in jeder Hinsicht der unauffälligste bleibt, gibt sich Banez meistens kontemplativ und schaut in ihr eigenes Inneres oder auf ihren unmittelbaren persönlichen Umkreis. Weiter reicht ihr Horizont nicht, und wenn sie darüber hinausblickt, wird's floskelhaft oder regelrecht albern. Im Übrigen hat "Ecken und Kanten" anders, als es der Titel in Aussicht stellen könnte, nur am Rande etwas mit Rockmusik zu schaffen, am ehesten während 'Eine Nacht' und 'Du spielst - Du verlierst', einem Duett mit Ni Sala.

Austauschbarere 'Sinn'-Suche und schlimmere Betroffenheitslyrik als in 'Düsterer Tag' hat man in letzter Zeit selten gehört, weil sich heutzutage kaum mehr jemand zu solcher Naivität bekennt, wie sie sich hier offenbart. Dass die Chose bei Konzerten zumindest gut funktioniert und ankommt, beweist der abschließende Mitschnitt 'Wir bleiben hier'. Bis dahin muss man allerdings noch Pseudo-Blues, fadenscheinige Gesellschaftskritik ('Yukari'), ein paar elektronische Versatzstücke und - ganz schrecklich - eine Romantisierung der ländlichen Provinz ('Ärmel hoch') durchleiden.

FAZIT: "Ecken und Kanten" ist leider in erster Linie fast unerträglicher Schwulst, den man auch vom Betreiber von TAMARA BANEZ' Label kennt: Konstantin Wecker. Der Altmeister war und ist auf seine Weise genauso streitbar, wie sein junger Schützling geradezu penetrant den gegenwärtigen Konsens der deutschsprachigen Popmusik bedient, auch wenn die Öffentlichkeitsarbeit der Plattenfirma partout das Gegenteil behauptet. Zum Abgewöhnen, wirklich.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4052x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 3 von 15 Punkten [?]
3 Punkte
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Tracklist:
  • Sistas
  • Yukari
  • Eine Nacht
  • Du spielst - Du verlierst
  • Spitze Scherben
  • Sinn
  • Düsterer Tag
  • Schlaflied
  • Ain't easy
  • Ärmel hoch
  • Wir bleiben hier (Live)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
allessa olvedy
gepostet am: 31.08.2018

User-Wertung:
15 Punkte

#andreas schiffmann
das nennst du eine professionelle rezension? im ernst? das klingt eher nach unverarbeiteten themen, die, einmal getriggert, bösartigkeit auslösen...offensichtlich hast du ein problem mit den leisen tönen, mit gesellschaftskritischer positionierung und vor allem!!! mit tiefen und verletzten GEFÜHLEN!
die künstlerin verarbeitet ihre eindrücke direkt und auf ihre weise...nennst du es schwulst ist das eine persönliche wertung und keine fachliche aussage...
dass ein wecker nicht dein fall ist heisst ja nicht, dass er deshalb schlecht ist und das gilt allen (gut) menschen, die deinem zwei-finger anschlag zum opfer fallen...
ganz ehrlich...lange keine so unprofessionelle, missgünstige rezension gelesen....
da hast du dich wohl grade ungewollt geoutet...in diesem sinne, beste wünsche!
allessa olvedy
gepostet am: 31.08.2018

User-Wertung:
15 Punkte

#andreas schiffmann
das nennst du eine professionelle rezension? im ernst? das klingt eher nach unverarbeiteten themen, die, einmal getriggert, bösartigkeit auslösen...offensichtlich hast du ein problem mit den leisen tönen, mit gesellschaftskritischer positionierung und vor allem!!! mit tiefen und verletzten GEFÜHLEN!
die künstlerin verarbeitet ihre eindrücke direkt und auf ihre weise...nennst du es schwulst ist das eine persönliche wertung und keine fachliche aussage...
dass ein wecker nicht dein fall ist heisst ja nicht, dass er deshalb schlecht ist und das gilt allen (gut) menschen, die deinem zwei-finger anschlag zum opfer fallen...
ganz ehrlich...lange keine so unprofessionelle, missgünstige rezension gelesen....
da hast du dich wohl grade ungewollt geoutet...in diesem sinne, beste wünsche!
Miri
gepostet am: 29.09.2018

User-Wertung:
15 Punkte

So eine unsachliche, schlechte, unangebrachte Kritik! Andreas Schiffmann, an dir ist vielleicht der typische frustrierte Kritiker verloren gegangen? Oder vielleicht hast du von dieser Art Musik auch einfach keine Ahnung.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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