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The Paleo Paranoids: Cargo (Review)

Artist:

The Paleo Paranoids

The Paleo Paranoids: Cargo
Album:

Cargo

Medium: CD/Download
Stil:

Psychedelic- und Kraut-Rock, Experimentelles

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 40:03
Erschienen: 20.04.2018
Website: [Link]

Ein tiefer Bass-Rhythmus und eine verfremdete Sprechstimme begrüßen uns auf „Cargo“ von THE PALEO PARANOIDS zu unserer musikalischen Zeitreise, deren Warnung vorab alle, die sich auf die die Steinzeitverrückten einlassen, klar und deutlich hinter dem durchsichtigen Inlay lesen können, wenn sie die CD entnehmen: „Time-Traveller Advisory – Don‘t Play This In The 1980s!“

Es ist vieles verrückt bei THE PALEO PARANOIDS!
Bereits ein intensiverer Blick auf das Cover zeigt uns einen einsamen, nicht wirklich einladenden Strand mit einer künstlichen (!!!) Palme im Zentrum sowie einer Ami-Fahne und einer verpesteten Stadt im Hintergrund. Diese Zeitreise durch Musik und Raum wird sicher nicht ein sonniger Exkurs durch malerische Landschaften, sondern ein Trip durch die finstere Realität menschlicher Zerstörungswut.

Dunkle Klangwelten bestimmen die „Cargo“-Reise, auch der Sprechgesang wird uns erhalten bleiben, genauso wie die bassgeladenen Momente, denen nun noch E-Piano und Orgeln, komplexes Drumming und viele akustische und elektrische Gitarren-Ausflüge an die Seite gestellt werden. Diese Mischung aus Psyche und Kraut, Prog und Jazz, Dark Wave und ZAPPAeskem verlangt von einem erfahrenen Hörer viel ab und wird den progressiven Musikfreigeist sicher begeistern, den (Jetzt wird auch die Warnung klar!) 80er-Jahre-Wave-Freund völlig überfordern, außer er stand auf solche Bands wie THE FARM oder DAF – und ganz speziell natürlich THE ELECTRIC FAMILY!

Die beiden „Oberverrückten“ hinter THE PALEO PARANOIDS sind THOMAS SCHAEFER und BJÖRN GÖRAN DETJEN aus dem deutschen Verden, während für ihre Musik und den tiefen, nicht durchgängig überzeugenden (Sprech-)Gesang von Schaefer die zusätzliche weibliche Stimme der aus Seattle stammenden ESTELLE GARRETT eine echte Bereicherung darstellt. Sie ist so gesehen der sonnig-weiblich-vokale Moment in dem dunkel-männlichen Vokal-Ensemble. Angereichert werden die ungewöhnlichen, experimentellen Klangexkurse durch viele Sound-Collagen von Jahrmarktgeräuschen über Vogelgezwitscher bis zu wilden Polizeisirenen ist alles dabei, um die finsteren Texte von der „Schönen neuen Welt“ oder der „Ertrunkenen Frau“ bis hin zum „Zellstoff-Gott“ oder den „Dschungel von Berlin“ akustisch auszumalen.

THE PALEO PARANOIDS machen ihrem Bandnamen tatsächlich alle Ehre und führen zu diesem verrückten...

FAZIT: „Cargo“ kann man nicht nebenbei hören – man muss dem Album wirklich seine ganze Aufmerksamkeit schenken, ähnlich wie man es bei einem Album von ZAPPA tun sollte. Es passiert musikalisch und textlich zu viel, als dass man dabei abschalten könnte – höchstens natürlich seine Anlage, um sich wieder in den oberflächlichen Mainstream der Radio-Einheitskost zu verabschieden.
Oder man spürt noch immer diesen seltsamen Wahnsinn in sich – genauso wie THE PALEO PARANOIDS. Dann sollte man sich unbedingt auf diese krautig-psychedelische Musik-Zeitreise, die mal in die Vergangenheit, dann wieder in die Zukunft, aber nie in die 80er-Jahre abdüst, einlassen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3975x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • God Of Pulp
  • Drowning Woman
  • Bite The Apple
  • Cargo
  • Brave New World
  • Funky Beggars
  • Berlin Jungle
  • Moondog
  • Time Machine
  • Outroduction

Besetzung:

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