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The Slags: The Bedroom Tapes (Review)
Artist: | The Slags |
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Album: | The Bedroom Tapes |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Soft Rock |
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Label: | Sabotage Concept / Freibank | |
Spieldauer: | 39:13 | |
Erschienen: | 31.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Fraglos ist der Tod eines Mitglieds von THE SLAGS nach ihrem letzten Album bedauerlich, doch für die Hinterbliebenen bedeutet Weitermachen einen Neustart, wie er ihnen selbst unter glimpflicheren Umständen nicht besser hätte gelingen können. Die Zeiten des spießigen Allerwelts-Hardrock sind für das Trio vorerst vorbei, denn auf "The Bedroom Tapes" geht es dem Titel gemäß konsequent ruhig zu.
Das heißt indes nicht, dass THE SLAGS nur schlappe Balladen schrammeln würden. Der gedämpfte Charakter der aktuellen Stücke ergibt sich vielmehr aus einer stilistischen Schwerpunktverlagerung, denn statt Strukturen, die für Mucke mit verzerrten Gitarren gängig sind, kommen Sounds wie aus Sixties-Tanzlokalen, "ausgestöpselter" Blues und Country zur Geltung; wenn man das Wort "Rock" in den Mund nehmen darf, dann ausdrücklich mit dem "Roll"-Zusatz, also im Sinne der US-amerikanischen Prototypen aus den 1950ern.
Umso erstaunlicher dabei: Das per Crowdfunding fürs Einspielen finanzierte Material stammt teilweise von den bisher vier vorangegangenen Langspielern der Gruppe, die gelinde gesagt unscheinbar waren und über das provinzielle Milieu der Musikerinnen (Stichwort "spießig) durchfielen. Die in vier Tagen eingespielten Songs gewinnen für Akustikgitarren, Harfe und Akkordeon (!) arrangiert unvorhergesehenen Glanz und wirken - wohl auch aufgrund des Verlusts von Bass-Weggefährtin Anja - authentisch emotional, nicht zuletzt wegen des mehrstimmigem Gesangs.
Kurzum, THE SLAGS sind rund drei Dekaden nach ihrer Gründung offensichtlich dort angekommen, wo sie immer hingehörten. Wo die meisten Rocker leisetreten, weil sie ihre Zähne verloren haben, drehen diese junggebliebenen Girls erst jetzt auf … wenn auch eben nicht den Volume-Regler.
FAZIT: "The Bedroom Tapes" lässt als Stilblüte aus bunten Blättern, die mehrheitlich aus über einem halben Jahrhundert zurückliegenden Musikkulturen gezupft wurden, sachte die "MTV Unplugged"-90er anklingen, und das ist zwar nicht gleich genial, bedeutet aber für THE SLAGS, dass sie auf diese Weise zu sich selbst gefunden haben. Die Damen, ganz ehrlich: "laut" möchte man euch gar nicht mehr hören.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Can't Stay
- Just Let It Flow
- Perfume of the Rose
- International Lover
- Sorry, Scott
- Take Some Time
- Standing in the Rain
- Dancing
- A Few Hot Minutes
- Elephant
- The Bedroom Tapes (2018) - 11/15 Punkten
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