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Trampled By Turtles: Life Is Good On The Open Road (Review)
Artist: | Trampled By Turtles |
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Album: | Life Is Good On The Open Road |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Americana |
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Label: | Banjodad | |
Spieldauer: | 39:13 | |
Erschienen: | 04.05.2018 | |
Website: | [Link] |
'Kelly's Bar', dem heiteren Hillbilly-Opener von "Life Is Good On The Open Road", hört man den emotional aufwühlenden Hintergrund der Entstehung des neuen Albums von TRAMPLED BY TURTLES nicht an. Das Sextett aus dem US-Bundesstaat Minnesota zog nach anderthalb Jahrzehnten die Notbremse, um sich nicht zu verrennen und oder gar auszubrennen, doch das ist nicht das gewissermaßen Tragische an diesem Longplayer.
Als sich die Musiker mit Banjo-Spieler Dave Carroll in einer Hütte auf dem Land zusammensetzten, um nach längerer Auszeit wieder Songs unter ihrem Bandnamen zu schreiben, hatte jedes Mitglied eigene Erfahrungen unabhängig von den anderen gesammelt, allen voran Frontmann und Hauptkomponist Dave Simonett mit der Quasi-Soloscheibe "Furnace" unter dem Banner Dead Man Winter. Die Schwierigkeit, sich wieder aufeinander einzupendeln, wurde ausgerechnet durch die jüngste Massenschießerei in Las Vegas aufgehoben, derer die Band entsetzt durch die Medien beiwohnte. Eine eigene Interpretation von Tom Pettys 'Wildflowers' brach schließlich das Eis.
Tragik und Lebensfreude halten sich als vorherrschende Gefühle naheliegenderweise die Waage auf "Life Is Good On The Open Road", und TRAMPLED BY TURTLES wären nicht wiederholte Gäste in den amerikanischen Billboard-Charts (zweimal an der Spitze) gewesen, wenn sie nicht auch 2018 eine ganze Reihe potenzieller Americana-Hits parat hätten. Zu nennen wären in diesem Zusammenhang etwa das lyrische 'Thank You, John Steinbeck', die beiden nachdenklich stimmenden Gänsehaut-Treiber 'Blood in the Water' oder das kämpferische Titelstück, bei dessen Hören man sich gut vorstellen kann, wie sich die Musiker auf der Bühne verausgaben, denn das soll sie angeblick im Besonderen auszeichnen.
Live-Energie versprüht die Scheibe jedenfalls en masse, und zwar egal in welche Stimmung die Songs jeweils versetzen. Sollte man "Life Is Good On The Open Road", das übrigens in nur sechs Tagen unter den verlässlichen Augen und Händen von Tontechniker Nick Tveitbakk gänzlich live eingespielt wurde, folglich auf eine exponierte Eigenschaft reduzieren, wäre dies unkonstruiert wirkende Unmittelbarkeit - und das will bei einer Band, die sich in der Moderne einem sehr urigen Stil verschrieben hat, viel heißen.
FAZIT: "Life Is Good On The Open Road" ist ein weiterer Beleg dafür, dass extreme Umstände große Musik zu Tage fördern. TRAMPLED BY TURTLES legen hiermit vielleicht das Referenzalbum in Sachen Americana für 2018 vor, eine emotionale Achterbahnfahrt im Mainstream-Format voller glaubwürdiger Hymnen über Freiheitsstreben und Unentwegtheit allen Widrigkeiten zum Trotz.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Kelly's Bar
- We All Get Lonely
- The Middle
- Thank You, John Steinbeck
- Annihilate
- Right Back Where We Started
- Life is Good on the Open Road
- Blood in the Water
- I Went to Hollywood
- I'm Not There Anymore
- Good Land
- Not Available
- I Learn the Hard Way
- Wild Animals (2014) - 12/15 Punkten
- Life Is Good On The Open Road (2018) - 13/15 Punkten
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