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Tyler Childers: Purgatory (Review)

Artist:

Tyler Childers

Tyler Childers: Purgatory
Album:

Purgatory

Medium: CD/Download
Stil:

Country

Label: Hickman Hollers
Spieldauer: 37:28
Erschienen: 03.08.2018
Website: [Link]

Deutschen Country-Fans mag TYLER CHILDERS eher nicht so geläufig sein, falls sie nicht tief in der Szene stecken, denn inmitten des von arg klebrigem Pop unterwanderten Milieus der vergangenen Jahre sticht dieses Raubein von einem Solokünstler hervor wie ein bunter Hund. Mit seinem urigen Sound und ungeschönten Textgut ist er ein Fall für all diejenigen, denen die Wurzeln des Stils gar nicht tief genug reichen können.

Drogen und Alkohol werden bereits im Einstiegssong 'I Swear (To God)' thematisiert, wobei sich Childers gegen abgedroschene Phrasen oder gar Verherrlichung verwehrt. Stattdessen leistet er damit Seelenarbeit für sich selbst und preist die Vorzüge des Lebens im Sinne eines steten Kampfs, denn schließlich kommt von nichts bekanntlich auch nichts. Dass man selbst unter großen Anstrengungen nicht immer das Richtige tut, thematisiert wiederum 'Feathered Indians', wo unser Protagonist auch reflektiert, wie man sich darum innerlich selbst zerfressen kann oder bewusst einen gesunden Ausweg wählt.

Seine Musik vermittelt bei alledem den Eindruck, Childers ruhe wenigstens in künstlerischer Hinsicht in sich selbst, derweil die inneren Dämonen, mit denen er hadert, seine gebrochene Stimme zu durchdringen scheinen. Das macht "Purgatory" zu einem haarsträubend intensiven Hörerlebnis, dessen spiritueller Unterton (siehe etwa 'Born Again') jedwede Art von verbindlicher Religion transzendiert. Falls der Mann also irgendjemandem predigt, dann nur sich selbst; ein hoffentlich breites Publikum darf sich aber trotzdem von ihm bekehren lassen.

FAZIT: Klassische Balladen, die Weite des nordamerikanischen Westens, ausgedrückt in Tönen und Worten, Bluegrass sowie kernige Rockmomente - all dies in brutal und entwaffnend ehrlicher Form bietet TYLER CHILDERS auf "Purgatory", einem eindringlichen Meisterwerk in Sachen Country der ursprünglichsten Sorte. Wer einmal den Begriff "Americana" in den Raum warf, meinte sicherlich Musik wie diese und keine glatten Popper mit Cowboy-Hüten.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2226x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • I Swear (To God)
  • Feathered Indians
  • Tattoos
  • Born Again
  • Whitehouse Road
  • Banded Clovis
  • Purgatory
  • Honky Tonk Flame
  • Universal Sound
  • Lady May

Besetzung:

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