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Underworld & Iggy Pop: Teatime Dub Encounters (Review)
Artist: | Underworld & Iggy Pop |
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Album: | Teatime Dub Encounters |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Dub / Trip Hop / Kunstpop |
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Label: | Caroline / Universal | |
Spieldauer: | 27:43 | |
Erschienen: | 27.07.2018 | |
Website: | [Link] |
Wiedersehen macht Freude: Underworlds Rick Smith tat sich viele Jahre nach seiner Zusammenarbeit mit Iggy Pop wieder mit der US-Rock-Ikone zusammen, um Musik für den Soundtrack des Remakes zu dem Film zu schreiben, dessen Soundtrack sie schon damals mit zwei Tracks bereicherten: "Trainspotting". Aus einem Treffen in einem Hotel erwuchs nun die vorliegende EP, deren vier Tracks von der Spontaneität des Unterfangens zeugen und dennoch Klangdesign auf hohem Niveau darstellen - von ihrem kompositorischen Gehalt ganz zu schweigen.
Konkret vergleichen lässt sich "Teatime Dub Encounters" eigentlich mit nichts aus den Katalogen der beiden Protagonisten. Es ist zugleich eine Momentaufnahme und viermal detailverliebt in Szene gesetztes Songwriting, wobei Smith und Pop mit Einfällen jonglieren, deren Substnaz angesichts der Umstände der Entstehung des Materials verblüfft. Davon abgesehen, dass sie von der ungebrochenen Kreativität der zwei zeugt, unterhält das Ergebnis aber auch ganz hervorragend, was Musik ja auch in erster Linie tun sollte, künstlerischer Anspruch hin oder her.
Das fiebrige 'Bells & Circles' zu Beginn lässt kurz an die Briten Artificial Pleasure und im Besonderen deren Übernummer 'Wound Up Tight', doch das war's dann schon mit den Assoziationen. Pop liefert mehrere schnoddrige Spoken-Word-Performances ab, wie man sie von ihm kennt: weise, mal zynisch und mal romantisch, immer mit mindestens einem Bein am Boden der Realität und dennoch nicht zu nüchtern zum träumen. Das elegante 'Get Your Shirt' lässt sich mit viele Liebe als synthetische Variante von Pops Kollaboration mit Josh Homme ("Post Punk Depression") wahrnehmen, wobei melodischer Gesang im Hintergrund stimmige Kontraste zum kühl elektronischen Fundament und Iggys rauem Organ setzt.
Im ruhig getragene 'I’ll See Big' beweist der Mann schließlich einmal mehr, dass er auch als Anti-Sänger keinerlei Einschränkungen unterliegt, derweil er übers Musikmachen und zwischenmenschliche Beziehungen sinniert, ehe das spastische 'Trapped' wie eine weitere Erinnerung daran anmutet, dass er immer noch nicht zum alten Eisen gehört.
FAZIT: So ist "Teatime Dub Encounters" vor allem eine Iggy-Veröffentlichung, auch wenn Underworld draufsteht. Die vier Songs bieten einen beispiellosen Crossover voller klanglicher Einzelheiten, zugleich aber auch all jene zeitlosen Qualitäten (Hooks), die nicht darauf schließen lassen, dass sie im Grunde aus einem musikalischen Testlabor stammen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bells & Circles
- Get Your Shirt
- I’ll See Big
- Trapped
- Teatime Dub Encounters (2018) - 12/15 Punkten
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