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Vantomme: Vegir (feat. TONY LEVIN) (Review)

Artist:

Vantomme

Vantomme: Vegir (feat. TONY LEVIN)
Album:

Vegir (feat. TONY LEVIN)

Medium: CD
Stil:

Progressiver Jazz-Rock

Label: MoonJune Records
Spieldauer: 74:14
Erschienen: 09.02.2018
Website: [Link]

Mit Vegir (feat. TONY LEVIN) des belgischen Jazz-Keyboarders Dominique VANTOMME hält man ein kleines Meisterwerk progressiven Jazz-Rocks in den Händen und beglückt damit zugleich seine Ohren, wenn die sich bereits wonnevoll der Musik solcher Jazz-Klassiker wie WEATHER REPORT, MAHAVISHNU ORCHESTRA oder RETURN TO FOREVER hingegeben haben – genauso wie dem modernen Freistil-Klang der an VANTOMME beteiligten Musiker, die neben STICK MEN und KING CRIMSON (Tony Levin), auch bei THE WRONG OBJECT und MACHINE MASS (Michel Delville) aktiv sind.

Der aus dem Jazz und Blues kommende VANTOMME eröffnet sein „Vegir“ gleich mit einer deutlichen WEATHER REPORT-Anspielung und lässt dann sich und den beteiligten Musikern an Bass, Gitarre und Schlagzeug jede Menge Entfaltungsspielräume, die mal solistisch, dann wieder in einem Duett, wie beispielsweise zwischen Bass und Schlagzeug oder Keyboard und Gitarre sowie in der rhythmischen Vereinigung aller Instrumente ausgelebt werden. Offensichtliche Improvisationen und Experimente inklusive, die noch dazu in großartiger Sound-Qualität – gemastert von MARK WINGFIELD – den Raum mit voluminösen Klang, kristallklaren Höhen und sauberen Bässen sowie spannenden Stereo-Effekten füllen. Nicht nur die Musik, auch das akustische Hörerlebnis wird so zum Hochgenuss.

Zur Zusammenarbeit mit TONY LEVIN, der eine maßgebliche Rolle auf „Vegir“ einnimmt und nicht etwa nur eine kleinere Gastrolle spielt, kam es durch einen Zufall und dem konsequenten Einsatz und Ideenreichtum von Dominique VANTOMME: „Ich konnte einfach nicht die Gelegenheit verpassen, mit Basslegende Tony Levin zu arbeiten. Ich bin die letzten Monate um die Welt gereist, was mich dazu inspiriert hat, viel Musik zu schreiben. Als ich Tony meine Vision präsentierte, war er erfreut darüber, mit uns im Studio die Stücke einzuspielen. Was für ein Nervenkitzel!"

Auch Harmonie und Wohlklang spielen eine bedeutende Rolle auf „Vegir“, wenn uns VANTOMME beispielsweise ihre „The Self-Licking Ice Cream Cone“ servieren, die allerdings im Verlaufe der gut 13 Minuten nicht etwa dahinschmilzt, sondern sich zum experimentellen Hochgenuss und treibenden Prog-Stück entwickelt. Oder wenn mit dem wunderschönen, zugleich entspanntesten und ruhigsten, gut zehnminutigen Stück „Equal Minds“ das Keyboard und die Electronics ihre speziellen Spielräume erhalten und die „American Garage“ eines PAT METHENY & LYLE MAS genauso wie Frühpsychedelisches von PINK FLOYD durchklingen.

So wird dann auch der Abschluss des Albums sicher bewusst durch „Emmetropia“ mit so einigen KING CRIMSON-Parallelen bestückt, in der TONY LEVIN beeindruckende, sehr verspielte Bass-Momente setzt, die sich in Free-Jazz-Eruptionen auflösen, um dann wieder zum großen, klangvollen, aber zugleich sehr fragil wirkenden Finale anzusetzen. Wem kommt da nicht „Starless“ in den Sinn?

Als FAZIT kommt einem allerdings nur eins in den Sinn: „Vegir (feat. TONY LEVIN)“ von VANTOMME ist ein durch die Weltreise des belgischen Keyboarders Dominique VANTOMME beeinflusstes, progressives Jazz-Rock-Album voller Harmonie und Experimente, Psychedelischem und Ruhigem geworden, das alle Freunde von WEATHER REPORT bis MACHINE MASS, dessen Gitarrist neben TONY LEVIN ebenfalls an „Vegir“ beteiligt ist, und die jazzigen KING CRIMSON begeistern wird.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4410x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Double Down
  • Equal Minds
  • Sizzurp
  • Playing Chess With Barney Rubble
  • The Self-Licking Ice Cream Cone
  • Plutocracy
  • Agent Orange
  • Emmetropia

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Robert
gepostet am: 05.04.2018

Das Stück auf dem aktuellen Eclipsed Sampler im alten Metheny Stil ist der Hammer. Cd bestellt, aber noch nicht da, berichte dann anschließend...Kennt sonst noch jemand empfehlenswerte Künstler im alten Metheny Stil? Vielleicht so bis Ende der 80 er
Robert
gepostet am: 12.04.2018

User-Wertung:
13 Punkte

Cd ist jetzt da, ja spannend, experimentell, atmosphärisch, melodiebetont, aber nicht glatt, die Gitarre darf auch mal knarzen...also abwechslungsreich das ganze. An Metheny erinnert es tatsächlich öfters, aber auch Freunde von Tonbruket oder elephant9 feat. Reine Fiske dürfen mal reinhören, also Erdenbürger, die Prog, Jazz und Fusion gleichermaßen schätzen.
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