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Volxtanz: Live (Review)
Artist: | Volxtanz |
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Album: | Live |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Ska / Reggae / Bigband |
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Label: | DMG / Broken Silence | |
Spieldauer: | 68:05 | |
Erschienen: | 03.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Dem Feuilleton bieten VOLXTANZ von jeher Stoff zum Dummlabern, doch unabhängig von Multikulti-Klischees, die unbeholfene Mainstreampresse-Menschen inflationär oft im Zusammenhang mit der Combo bemühen, ist selbige stets ein Garant für hochvirtuosen Bigband-Crossover vom Feinsten … und was drängt sich deshalb auf, falls kein Live-Album, gerade in Anbetracht der sagenhaften Bühnenqualitäten des Ensembles?
Die Gruppe um die Saxofonisten Steffen Dix und Heiko Giering hat "Live" befremdlicherweise so inszenieren lassen, dass der Hörer die Konzertstimmung selten bis gar nicht wahr wahrnimmt. Das ist ein wenig schade, doch ansonsten stimmt alles, selbst wenn sich Hardliner naturgemäß über die Songauswahl streiten dürften. Fest steht, die Reihenfolge der Stücke ist in dramatischer Hinsicht klug festgelegt worden.
Dank Percussion-Power, etwa während 'BdBtchBrgd oder im eröffnenden Hereinplatzer (das orientalisch verschlungene 'Farewell Song'), vor allem aber bei 'Smuggle', das an Fieberhaftigkeit (sagt man das so?) kaum zu überbieten ist, überträgt sich die Energie auch durch die heimische Stereoanlage, die traditionell dazugehörenden Reggae-Elemente beschränken sich auf "Live" im Grunde auf sich wiegende Dub-Parts während 'DipTych', und das sich hinsichtlich seines Titels selbst erklärende 'Klezmatazz' ist ein Paradebeispiel für die übersteigerte Verspieltheit von VOLXTANZ.
Das Septett hat freilich stets alles unter Kontrolle, irres Tröten hin oder her. Das zackige Doppel aus 'Rhapsodia Polizia' und 'Baxia' markiert zwei Höhe- und Eckpunkte des Sets, in dessen Rahmen sich die Musiker mal klagend ('Ufta', eine der seltenen Atempausen auf der Scheibe) und mal verschmitzt zeigen (höre das treibende 'Drinking Song'), ehe sie es lässig mit 'Nightlight' ausklingen lassen. Wer die Gruppe bislang noch nicht kannte, erhält hiermit einen idealen Überblick ihres Schaffens.
FAZIT: Abseits unsäglicher Balkan-Beat-Klischees, ausgezeichnet durch halsbrecherische Unisono-Parts und kompositorisch nicht selbstverliebt, sondern von visionärer Direktheit, zeigt sich die sonnige Prog-Brass-Band VOLXTANZ auf "Live" von ihrer allerbesten Seite. Ein paar Rap-Parts hier, subtile eingewobene elektronische Elemente dort, Spielfreude in dicken Tüten - fertig ist ein weltmusikalisches Hörvergnügen der besonderen Art.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Farewell Song
- Drinking Song
- Klezmatazz
- Rhapsodia Polizia
- Ufta
- BdBtchBrgd
- DipTych
- Smuggle
- Milvus Flight
- Midsummernight Scene Change
- 123 Go!
- Baxia
- Nightlight
- Live (2018)
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