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We Are The City: At Night (Review)
Artist: | We Are The City |
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Album: | At Night |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie- und Kraut-Rock, Prog und Art-Pop, Experimentelles und Melodisches |
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Label: | Sinnbus | |
Spieldauer: | 29:28 | |
Erschienen: | 05.10.2018 | |
Website: | [Link] |
Wenn ein Album als ruhiger Dream-Pop, sehr atmosphärisch und mit sakral anmutendem, etwas verhalltem Gesang beginnt, um sich dann mit PETER GABRIEL-Worldmusic-Percussion, treffen auf PRINCE-ähnlichen Gesang und eine FRIPP-Gitarre als progressive Melange von Pop und ANNE CLARK + LAURIE ANDERSON-Electronics bei „When I Dream, I Dream Of You“ und den folgenden Songs zu entpuppen, dann ist man schon in einen recht verrückten Sound-Kosmos geraten, in welchem man auch mal als „Mid-Tempo Drama“ ein ARCADE FIRE entfacht. Oder aber in eine ganz besondere Stadt, die neben modernen Wolkenkratzern zugleich auch kleine Holzhütten zu bieten hat – alle errichtet auf den Noten und der Musik sowie den Texten von WE ARE THE CITY aus Kanada, die sich auf ihrem in völliger Eigenregie produzierten, gemischten und gemasterten Album der nächtlichen Seite unseres Daseins zuwenden.
„At Night“ nimmt gefangen, öffnet so gesehen eine Tür zu „Our Spectacular And Common Lives“ (unserem aufregenden zukünftigen Leben) und schlägt sie sofort wieder zu. Sich bei diesem Album in ein Nebenbei-Hören zu entfliehen, ist faktisch unmöglich, denn all die Sound-Effekte, Klang-Collagen, das mitunter wirr erscheinende Aufeinandertreffen von tief-wummernden Bässen auf knarzig-knackende Höhen plus brachialer Schlagzeuggewitter lässt Unkonzentriertheit nicht zu. Hier passiert so viel in (leider) so wenig Zeit, dass man sich diese wirklich zum Hören nehmen muss.
Diese krachend-zerbrechliche Stadt lacht uns mit den flammenden Lippen der FLAMING LIPS zu und hat in ihrem Konzept viel zu bieten, an jeder Ecke, hinter jeder Tür, auf jedem Baum wartet eine andere Überraschung, die sogar bei „Peachland At Night“ als Minimal-Klassik ausfallen kann, dann wieder am dunklen Horizont („Dark Horizon“) den DEATH CAB FOR CUTIE indie-rockend huldigt oder sich bei mehreren noch nicht einmal zwei Minuten andauernden Stücken in wilden Experimenten verliert, die wie der Kitt erscheinen, der die Musik auf „At Night“ zusammenhält und ihr mit diesen speziellen Übergängen einen roten Faden verleiht, um die einzelnen Stücke sowie das ihnen zugrunde liegende Konzept von ihrer Unterschiedlichkeit her nicht verlassen auf dem Album dastehen zu lassen.
Verdammt clever, was WE ARE THE CITY hier mit „At Night“ raushauen, dem bereits in Kürze eine Fortsetzung – sprich zweites Album – folgen soll, das auf einem völlig unterschiedlichen Musik-Konzept aufgebaut ist, aber die bedrückende Geschichte hinter „At Night“ fortsetzt.
Na, Neugier geweckt?
Nach diesem Album – zumindest beim Kritiker – auf jeden Fall, denn WE ARE THE CITY setzen sich in punkto Experimentier- und Klangkunst einfach keine Grenzen!
FAZIT: Musikalischer Expressionismus voller Experimentierfreude trifft auf klangvollen Impressionismus mit poppigen Melodien und ein finsteres Text-Konzept. Das passt nicht?! Von wegen: „At Night“ von der kanadischen Band WE ARE THE CITY lädt uns zu einem musikalischen Stadtbummel der ganz besonderen Art ein. Eine (leider zeitlich etwas zu kurz geratene) Reise über unsere offenen Ohren, die ganz ohne Werbestrategien oder Tralala auskommt, dafür aber allen Freunden der FLAMING LIPS Freudentränen in die Augen treibt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Long Goodbye (feat. Emily Millard)
- When I Dream, I Dream Of You
- Delta Lab
- Our Spectacular And Common Lives
- Mid-Tempo Drama
- When You Dream, You Dream Of Waves
- Peachland At Night
- Dark Horizon
- Choice Is Unlike Anything
- Ones You Love (feat. Shad)
- To Get It Right You Have To Get It Wrong Sometimes
- Gesang - Cayne McKenzie
- Gitarre - David Menzel
- Keys - Cayne McKenzie
- Schlagzeug - Andrew Huculiak
Interviews:
-
keine Interviews