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Wilson: Tasty Nasty (Review)

Artist:

Wilson

Wilson: Tasty Nasty
Album:

Tasty Nasty

Medium: CD/Download
Stil:

Nu Metal

Label: Century Media / Sony
Spieldauer: 36:45
Erschienen: 24.08.2018
Website: [Link]

Hut ab für den Mut, den dieses Quintett aus Detroit im US-Bundesstaat Michigan, dessen zwei Alben vor diesem hier in Europa weitgehend übersehen wurden, an den Tag legt: "Tasty Nasty" erweist sich als Stil-Anachronismus, wie er abwegiger fast nicht sein könnte, denn …

… man wähnt sich als zu Beginn der 80er geborener Hörer beim lauschen zurück auf der Oberstufenschulbank. Die Band die je nach persönlichem Geschmack das Beste oder Schlimmste aus den 1990ern subsumiert, ist eine Ton gewordene Retrospektive, ob bewusst oder nicht. Die Amis arbeiten sich an Rap Rock, Nu Metal und poppigem Alternative bzw. Melodic Punk ab, als sei in diesen Bereichen nicht längst alles gesagt worden. So oder so darf man solche Musik heute eigentlich nicht mehr ungestraft machen, weil der Zeitgeist mittlerweile ein völlig anderer ist und die Generation Post 9/11 jene naive Unbekümmertheit von damals nicht kennt.

Auf „Tasty Nasty“ begegnet man Limp Bizkit zu prolligen Hochzeiten wieder, vor allem im eröffnenden ‚Dumptruck‘, wo Chad Nicefield (heißt der echt so?) tatsächlich mit Zeilen wie „This shit bumps, this shit fucks, this shit dumps like a dump truck“ davonkommt, und ‚Fuck Up My High‘, das er ähnlich schrill vorträgt wie der junge Fred Durst. So frech, wie der Kerl hier die Spice Girls (!) zitiert, so respektlos zeigt sich die immerhin schon seit etwa zehn Jahren aktive Band auch rein musikalisch. Funk mit Slap Bass und Scratching (‚Money‘) geht ihnen ebenso leicht von der Hand wie eine Hymne zum nächsten Sommerwerbespot irgendeiner Automarke (‚Summertime Treat‘), was in etwas mehr als einer halben Stunde erträglich, für manchen sogar großartig ist.

FAZIT: Bei "Tasty Nasty" handelt es sich um einen Soundtrack für Geschwindigkeitsübertretungen inner- wie außerorts, dessen Konsequenzen man nicht trägt. Mit 18 ist man eben noch unbesiegbar, und wer vor ungefähr 20 Jahren in diesem Alter war, darf sich bei WILSON zumindest eine kräftige Dosis Nostalgie abholen, deren Wert darüber hinaus allerdings sehr, sehr gering bleibt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2985x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Dumptruck
  • Wrong Side Of History
  • Like A Baller
  • My Hustle
  • Summertime Treat (Tasty Nasty)
  • Act My Age
  • Spanish Coffee
  • Money (Money Money Money)
  • Fuck Up My High
  • House Of Fuckery
  • Everyone Gets A Round On Me

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik
gepostet am: 18.08.2018

Nicht so doll, stimmt...

Wenn aber von Anachronismus die Rede ist und davon, dass in bestimmten Genres alles gesagt sei, dann ist das zwar nicht unbedingt falsch, doch sind die hier bedienten Stilecken sicher nicht die augenscheinlichsten Beispiele im metallischen Universum.

Das anhaltende Abfeiern uninspirierter Abklatsche einer Handvoll Thrash- und Jaulmetalklassiker ist da in siner Impertinenz und angehörs der Diskrepanz zwischen tatsächlichem Gehalt und dessen Wahrnehmung schon fast pathologische Realitätsverweigerung.

Das wird aber komischerweise nie so recht benannt, auf die 90er lässt sich offenbar aus irgend einem Grund besser einschlagen.

Dabei gibt es da, anders als bei den 80er-Kopisten, sehr wohl noch Spannendes zu entdecken.

Vergleichbar mit WILSON zum Beispiel die aktuelle OTEP, musikalisch und inhaltlich sehr geil.

So, Rant Off... :)
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