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Andrew Bird: My Finest Work Yet (Review)
Artist: | Andrew Bird |
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Album: | My Finest Work Yet |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Americana |
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Label: | Loma Vista / Universal | |
Spieldauer: | 45:08 | |
Erschienen: | 29.03.2019 | |
Website: | [Link] |
Auf "Are You Serious" verarbeitete ANDREW BIRD 2016 lebensverändernde Erfahrungen, persönliche Verluste und Gewinne, drei Jahre später betrachtet er ein übergeordnetes Ganzes - das politisch wie gesellschaftlich gespaltene Amerika, womit er sich einer Königsdisziplin für Singer-Songwriter annimmt. Das zehnte Album des für seine entwaffnende Ehrlichkeit bekannten Künstlers zeigt ihn konfrontativ statt verletzlich und dennoch nicht bösartig, sondern konstruktiv und im Grunde genommen herzlich wie gewohnt … als einen Philanthropen eben.
Ungeachtet der Außenschau, die Bird betreibt, besitzt "My Finest Work Yet" einen sehr intimen Klangcharakter, da alle Stücke live eingespielt und keine Nachbesserungen oder Ergängungen an den Ergebnissen vorgenommen wurden. Ein blindes Verständnis eint die beteligten Musiker, was man beispielsweise während 'Archipelago' sehr deutlich erkennt, wo die Backing-Band Birds charakteristisches Geigenspiel angemessen lebhaftet begleitet. Dabei stellt er die dringliche Frage, was geschehen würde, wenn sich die Masse weigerte, auf die Hasskampagnen und Kriegstreibereien der Mächtigen anzuspringen.
So gesehen ist "My Finest Work Yet" ein stiller Aufruf zur Rebellion, der im weiteren Verlauf nur noch subtiler wird. Die epische Auskopplung 'Bloodless' geht indes den umgekehrten Weg und mahnt desillusionierte Freiheitskämpfer, ihre Waffen aufzuheben und sich weiterhin für die gemeinsame Sache stark zu machen, alldieweil Bird regelrecht biblische Szenarien entwirft, indem er sich auf historische Ereignisse bezieht. Dass er so dick auftragen kann, ohne pathetisch zu wirken, ist eine Riesenleistung, die ihn noch einmal als einen der ganz Großen seiner Zunft ausweist.
Letzten Endes lässt sich "My Finest Work Yet" nämlich auch ohne den konzeptionellen Unterbau genießen, denn die Kompositionen wirken allein dank ihrer Arrangements und der Performance der Musiker derart intensiv, dass man mit Fug und Recht von kunstvoller Americana reden darf.
FAZIT: ANDREW BIRD und seine Mitstreiter vollführen den Drahtseilakt eines zeitkritischen Kommentars mittels Musik auf "My Finest Work" mit Bravour. Das Ensemble beeindruckt spielerisch, sein Leader textlich, und die Produzenten haben eine Reihe schon jetzt zeitloser Momemente eingefangen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sisyphus
- Bloodless
- Olympians
- Cracking Codes
- Fallorun
- Archipelago
- Proxy War
- Manifest
- Don The Struggle
- Bellevue Bridge Club
- My Finest Work Yet (2019) - 12/15 Punkten
- Inside Problems (2022) - 13/15 Punkten
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