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Bonnie Bishop: The Walk (Review)
Artist: | Bonnie Bishop |
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Album: | The Walk |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Country |
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Label: | Plan BB / Thirty Tigers | |
Spieldauer: | 36:34 | |
Erschienen: | 04.10.2019 | |
Website: | [Link] |
Elf Jahre nach dem Abschluss ihres ersten Plattenvertrags zeigt sich BONNIE BISHOP (in Americana-Kreisen spätestens seit ihrem Grammy für 'No Cause I Wanted To' bestens bekannt) persönlich wie musikalisch geläutert. "The Walk" wirkt auch deshalb mutiger und zwangloser als alles, was die gebürtige Texaner bis vor drei Jahren zu Werke gebracht hatte, weil sie das Material parallel zu regelmäßigen Besuchen beim Seelenklempner zusammenstellte; beides geschah im Sinne einer Innenschau, des besseren Kennenlernens des eigenen Wesens.
Die arrivierte Liedermacherin aus dem weiteren Country-Spektrum von Tennessee, dem sie mittlerweile den Rücken gekehrt hat, arbeitete 2016 gemeinsam mit Producer David Cobb ihr Quasi-Comeback „Ain´t Who I Was I Was“ aus, nachdem sie ein Masterstudium in Creative Writing absolviert hatte, und stellte damit die Weichen für ihre aktuelle Veröffentlichung. Zumindest ist "The Walk" in der gegebenen Form ohne den Vorgänger schwerlich vorstellbar, doch so oder so: Diesmal tat sich Bishop mit Studio-Schwergewicht Steve Jordan (u.a. John Mayer) zusammen, um ihre Stimme schonungslos in den Fokus zu rücken, ohne die instrumentale Komponente unterzubelichten.
Darin spiegelt sich ihre längere Suche nach Sinn mitsamt Zweifeln an ihrer selbst und die Erkenntnis wider, dass Erfolg letzten Endes unbedeutend ist. Immerhin war Bonnie, die dem Künstlerruhm als Twen regelrecht hinterherjagte, latent unzufrieden mit ihrem Werdegang - Erfolg hin oder her -, wohingegen "The Walk nun vor allem eines ausdrückt: dankbare Demut.
So wird "The Walk" zu einem leisen, tiefgründigen Werk, mit dem Bishop eine Lanze für Verletzlichkeit und schlicht Humanismus bricht. ihre leicht raue Stimme macht schon den mit sieben Minuten ungewohnt langen Einstieg 'Love Revolution' zu einer Gänsehaut-Nummer, die später in Form des unwesentlich kürzeren 'Women at the Well' sozusagen ein Schwesternstück anheimgestellt bekommt.
Die Band braust zwischendurch laut auf, was angesichts der grundsätzlich ruhigen, lässigen Anlage der Lieder ('Keep on Movin'', 'Song Don't Fail Me Now') umso intensiver wirkt. Klug in der Mitte platziert hat die Künstlerin mit 'Every Happiness Under The Sun' zudem zu dem einen urbanen Rocker mit Funk-Schmiss, der praktisch als Achse für den fragil emotionalen Großteil des Materials fungiert
FAZIT: Amerikanisches Singer-Songwritertum in Perfektion - BONNIE BISHOP müsste nun auch in Europa ein Star werden (ausgerechnet nach ihrer Abkehr vom Erfolgsstreben …), denn "The Walk", eine kurze wie erlebnisreiche Reise durch die Hochs und Tiefs, die den Alltag jedes Menschen bestimmen, vereint Hörgewohnheiten von Country-, Soul-, Rock- und Blues-Fans unter einer einzigartigen Stimme.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Love Revolution
- Keep on Movin'
- The Walk
- Every Happiness Under The Sun
- I Don't Like To Be Alone
- Women at the Well
- Song Don't Fail Me Now
- The Walk (2019) - 12/15 Punkten
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