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Chrissie Hynde: Valve Bone Woe (Review)
Artist: | Chrissie Hynde |
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Album: | Valve Bone Woe |
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Medium: | CD/Download/Do-LP | |
Stil: | Vocal Jauu |
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Label: | Warner | |
Spieldauer: | 56:31 | |
Erschienen: | 06.09.2019 | |
Website: | [Link] |
Das ist tatsächlich mal ein überraschendes Projekt, wohingegen man bei Coveralben - zumal von alten Hasen im Musikbusiness - in der Regel die Augen verdreht und nicht viel zu erwarten braucht, denn CHRISSIE HYNDE (The Pretenders) wagt sich am Abend ihrer Karriere an eine Platte, die ausnahmslos aus Interpretationen von Stücken aus dem weiteren Jazz-Kontext besteht.
American-Songbook-Standards wie 'I Get Along Without You Very Well (Except Sometimes)' von Hoagy Carmichael oder 'Hello, Young Lovers' aus der Feder von Richard Rogers und Oscar Hammerstein II wechseln sich mit Singer-Songwriter- (Nick Drakes 'River Man') und traditionellen Jazz-Nummern ab, wobei der Coltrane-Klassiker 'Naima' und Charles Mingus' 'Meditation on a Pair of Wire Cutters' - gekonnt von über 20 auf knapp drei Minuten eingedampft! - ganz weit vorne stehen.
Grundsätzlich verleiht Hynde auf "Valve Bone Woe" der einen oder anderen Schote jenen rockigen Schmiss, mit dem sie ihre eigene Band zu musikalischen Frauenpower-Pionieren machte. In ihrer ungezwungen natürlichen Art tut sie zu keiner Zeit so, als wollte sie dieser oder jener Diva nacheifern, sondern passt intoniert mit ihrem vertrauten Timbre, ohne dem Material dadurch Schande zu tun. Die Stimme verleiht ihm sogar im Gegenteil einen Reiz, den man in diesem Genre nicht alle Tage wahrnimmt.
Darüber hinaus sind die Arrangements allererste Sahne, so wie es sich für ein Update der edlen Vorlagen gehört, seien es 'No Return' von Hyndes Ex-Ehemann Ray Davies und Charles Trenets samtiger Chanson 'Que Reste-T-il de Nos Amours' oder 'Once I Loved' von Antonio Carlos Jobim mit seinem Latin-Flair und Frank Sinatras 'I’m a Fool to Want You', das auf überzeugende Weise "verweiblicht" wurde.
FAZIT: Rund 40 Jahre nach ihrem Hereinplatzen in die Rockszene legt CHRISSIE HYNDE ein erhabenes Alterswerk vor, auf dem sie sich mit fremden Federn schmückt und dennoch ganz sie selbst bleibt. Die aufrichtige Jazz-Liebe der Pretenders-Frontfrau wird anhand jedes Takts und jeder gehauchten, geraunten Zeile deutlich, wodurch sich selbst Verächter des Stils eines Besseren belehren lassen dürfen. Was wohl die Jazz-Polizei zu solcher "Ketzerei" sagt?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- How Glad I Am
- Caroline, No
- I'm a Fool to Want You
- I Get Along Without You Very Well (Except Sometimes)
- Meditation on a Pair of Wire Cutters
- Once I Loved
- Wild Is the Wind
- You Don't Know What Love Is
- River Man
- Absent Minded Me
- Naima
- Hello, Young Lovers
- No Return
- Que Reste-T-il de Nos Amours
- Bass - Liran Donin
- Gesang - Chrissie Hynde
- Gitarre - James Walbourne, Peter Roth
- Keys - David Hartley, Eldad Guetta, Marius de Vries
- Schlagzeug - Ian Thomas
- Sonstige - The Walve Bone Woe Orchestra
- Valve Bone Woe (2019) - 13/15 Punkten
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