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Der Rote Milan: Moritat (Review)
Artist: | Der Rote Milan |
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Album: | Moritat |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Unholy Conspiracy | |
Spieldauer: | 40:55 | |
Erschienen: | 01.02.2019 | |
Website: | [Link] |
"Aus der Asche" war vor rund zwei Jahren ein beachtenswertes Debüt, gerade für eine Band aus der moselfränkischen Provinz im Umkreis von Trier, die ohne größeres Label operiert und scheinbar aus dem Nichts auf den Plan trat. Auf eine Handvoll Konzerte der Gruppe folgt nun ein zweites Album, mit dem die Black Metaller den guten ersten Eindruck bestätigen, den sie zuletzt hinterlassen haben.
Ideell gehören DER ROTE MILAN zu jenem neuen Typus von Genre-Acts, die mit der "reinen Lehre" nichts weiter mehr gemein haben als einige Sound-Elemente, weshalb man sie guten Gewissens - auch weil sie deutsche Texte schreiben und vor allem auf der Blastbeat-Schiene rattern - zwischen Kapellen wie Agrypnie und der Weg einer Freiheit einordnen darf. Inhaltlich behandelt "Moritat" für die Musiker naheliegendes Terrain - die Legenden um den Räuber "Schinderhannes" alias Johannes Bückler, der im 18. Jahrhundert im Hunsrück- und Taunus-Gebirge umging.
Markus Stock (Empyrium, The Vision Bleak, Sun of the Sleepless) hat den kompletten Produktionsprozess in seiner Klangschmiede Studio E betreut, und so verwundert die gegenüber der ersten Scheibe hinzugewonnene Durchschlagskraft dieses Konzeptwerks nicht unbedingt. Das sprunghaft eigenständiger gewordene Songwriting sorgt hingegen durchaus für hochgezogene Augenbrauen.
DER ROTE MILAN sind innerhalb der Genre-Grenzen variabler aufgestellt als zuvor und haben spürbar mehr Charakter. Sänger III ist recht gut verständlich, was seinen Vortrag umso markanter macht, und zahlreiche unverzerrte Parts verbreiten finster "waldige" Stimmung. Unter den zunehmend länger werdenden Stücken ragt der abschließende Titeltrack heraus - nicht nur aufgrund seiner Länge von zwölf Minuten, sondern auch in Sachen dramatischer Zuspitzung.
"Moritat" ist im schicken A5-Digi oder als rotes Vinyl zu haben.
FAZIT: Als deutschsprachige Black-Metal-Band heben sich DER ROTE MILAN wohltuend vom verkrampften Emo-Einerlei ab, das weite Teile der deutschen Szene absondern, indem sie sich mit einem lokalen Sagenschatz befassen. Davon abgesehen zeugt ihre Lesart des Stils von Weitblick, ohne innovativ zu sein. Demzufolge handelt es sich bei "Moritat" um eine mehr als solide Genre-Veröffentlichung von einem der Newcomer 2019, die man im Auge behalten sollte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Die Habsucht
- Drohende Schatten
- Gnosis der Vergänglichkeit
- Der letzte Galgen
- Der Findling
- Moritat
- Moritat (2019) - 10/15 Punkten
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