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Eridu: Lugalbanda (Review)
Artist: | Eridu |
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Album: | Lugalbanda |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black / Death Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 54:25 | |
Erschienen: | 19.04.2019 | |
Website: | [Link] |
Der in München ansässige Emanuel Daniele verdingte sich vor ERIDU bei Gilgamesh ("the Awakening", eine der herausragenden Eigenproduktionen 2014), deren Name genauso wie sein eigenes Pseudonym Enki viel über das neue Betätigungsfeld und bzw. historische Steckenpferd des Gitarristen und Sängers aussagt. Bei ihm scheint sich alles um die Kultur und Mythologie der Sumerer zu drehen, die u.a. auch den Halbgott Lugalbanda verehrten. In ebendessen Zeichen steht das Debüt von Enkis aktuellem Projekt.
Auf ihrem Debüt spielen ERIDU relativ handelsüblichen Death bis Black Metal mit "orientalischer" Note, und wer dabei an Melechesh denkt, liegt in Hinblick auf die Ausrichtung der Band nicht völlig falsch, aber Enki hängt nicht mehr sklavisch am Rockzipfel dieser Combo, geschweige denn von Behemoth oder Hate, wie man ebenfalls vermuten könnte.
Seine Art der subtilen Orchestrierung mit vielen Blastbeats und passend dazu Stakkato-Gitarrenspiel ist mit der Zeit individueller geworden, auch weil "Lugalbanda" atmosphärisch deutlich anders ausgerichtet ist als irgendwelche aggressiv gegen Christen wetternde Polen. Für die klanglich angemessene Inszenierung haben die Musiker den renommierten Szeneproduzenten Christoph Brandes herangezogen, dem zu verdanken ist, dass die Platte verhältnismäßig natürlich klingt, also keinen Trigger-Terror verbreitet.
Ob das kleine Epos 'The Siege Of Aratta', 'The Bewitching Of Sumer' mit seinen auffälligen Filmsoundtrack-Qualitäten oder die Stimme von Gastsängerin Isi Niedermeier - alles erstrahlt in akustisch idealem Licht, gleichwohl hier wie in kompositorischer Hinsicht immer noch Luft nach oben ist. Alles andere wäre auch ein Wunder, richtig? Als Anspieltipp sei der kleine Hit 'Astral Warfare' mit seiner denkwürdigen Hauptmelodie empfohlen, dicht gefolgt von 'Enmerkar' und 'Slaves Of ERIDU'. Diese beiden Tracks erzielen annähernd die gleiche Durchschlagskraft wie Keep Of Kalessins Meisterwerk "Armada", mit dem die Norweger allerdings eine ungleich martialischere Stimmung heraufbeschworen; "Lugalbanda" gestaltet sich wie gesagt facettenreicher. Ansonsten könnte man ERIDU noch salopp "Nile light" nennen.
In jedem Fall ähneln sie Gilgamesh stark, ja wirken praktisch wie eine Fortsetzung des alten Stils und Konzepts, weshalb sich Kenner der alten Gruppe umso mehr über „Lugalbanda“ freuen dürfen. Losgelöst davon …
FAZIT: … handelt es sich bei diesem Album um ein Stück extremer Musik, das manchen etablierten Act auf demselben und angrenzenden Feldern ins Schwitzen bringen dürfte. Labels, worauf wartet ihr noch?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Inanna's Favour
- Enmerkar
- Slaves Of Eridu
- The Cavern
- Herald Of Heaven
- Astral Warfare
- The Siege Of Aratta
- Hymn For Utu
- The Bewitching Of Sumer
- Lugalbanda
- Lugalbanda (2019) - 11/15 Punkten
- Enuma Elish (2023) - 11/15 Punkten
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