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Eschenbach: Mein Stamm (Review)

Artist:

Eschenbach

Eschenbach: Mein Stamm
Album:

Mein Stamm

Medium: CD/Download
Stil:

Alternative Rock

Label: Laute Helden / SPV
Spieldauer: 41:11
Erschienen: 03.05.2019
Website: [Link]

Ganz genau wissen ESCHENBACH anscheinend immer noch nicht, ob sie kumpelhafte Deutschrocker oder eine artsy Indie-Combo sein möchten, die einfach nur die Sprache ihrer Heimat verwendet. Auf ihrem dritten Album „Mein Stamm“ halten sich nämlich austauschbare Radiopunk-Nummern und ungleich kantiger gestrickte Tracks die Waage, wobei in den Texten zum Glück mehr poetisches Licht als Klischee-Schatten vorherrscht.

Natürlich sind ESCHENBACH längst nicht mehr "die Band von Uschi Glas' Sohn" Ben Tewaag (der Kerl ist längst nicht mehr dabei), sondern hält mit ihrem aktuellen Frontmann ein zugleich ihr stärkstes Alleinstellungsmerkmal inne. Unabhängig davon hat Komi Mizrajim Togbonou definitiv einen Narren an H.R. von Bad Brains gefressen, wodurch er ebenso Geschmack beweist wie die Instrumentalisten, die offensichtlich stark von der Frühphase des wirklich alternativen Rock Ende der 80er geprägt wurden.

Dass der Band jedoch weder in diesem Modus noch mit der Absicht, sich möglichst breite Hörerkreise zu erschließen– etwa mit Thomas D. von den Fantastischen Vier als Gast-Rapper in ‚Feuer‘ – ein einziger potenzieller Hit gelingt, steht auf einem anderen Blatt. Aus diesem Grund ist "Mein Stamm" ein typischer Fall von Scheitern am eigenen Anspruch und ein geradezu ärgerlicher Beleg dafür, wie sehr Unentschlossenheit auch und gerade einer Musikgruppe schaden kann.

FAZIT: Für den Durchschnitts-Deutsch-Hip-Hopper sind ESCHENBACH nach wie vor zu rockig und thematisch vermutlich zu "ernst", wohingegeni sich Freunde harter Gitarrenmusik im weitesten Sinn vielleicht von Frontmann Komis lyrischen Ambitionen, definitiv aber von den Konsens-Pop-Gebärden der verantwortlichen Komponisten abgestoßen fühlen. Ergo handelt es sich auch bei "Mein Stamm" um ein Album, für dessen vorbehaltlosen Genuss man weniger zwischen allen Stühlen sitzen als eine gewisse Nachsicht an den Tag legen muss, was augenscheinlich widersprüchlich Ziele innerhalb eines Bandgefüges angeht. Legt euch mal fest, Mensch, in euch steckt so viel Potenzial!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2694x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Wer bist du
  • Fahrstuhl zum Schafott
  • Falschmelder
  • Klein
  • Angst
  • Feuer
  • Wieviel wovon
  • Egal wo du bist
  • Lauf
  • Kehrmaschinen
  • Blut
  • Magie

Besetzung:

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