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Fido Plays Zappa: Atlantis And Elsewhere (Review)
Artist: | Fido Plays Zappa |
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Album: | Atlantis And Elsewhere |
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Medium: | Do-CD | |
Stil: | ZAPPA eben |
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Label: | Sireena Records | |
Spieldauer: | 100:34 | |
Erschienen: | 19.10.2018 | |
Website: | [Link] |
Seltsam, seltsam, was einem der Musikmarkt so beschert, wenn man mal über den Tellerrand und dann darunter schaut – wofür als besonders spitzfindig und entdeckerfreudig das Sireena-Label gilt, welches nunmehr für alle Fans und Freunde von FRANK ZAPPA die unter dem Album-Titel „Atlantis And Elsewhere" gebündelten Live-Aufnahmen der Schweizer Band FIDO PLAYS ZAPPA aus seinem Musik-Zylinder zaubert.
Der Ursprung von FIDO PLAYS ZAPPA liegt bei Bassisten Pascal Grünenfelder, der Ende der 80er-Jahre mit dem Werk von ZAPPA in Berührung kommt, seine Leidenschaft dafür entdeckt und irgendwann so weit ist, dass er unbedingt dessen Musik auf seine Weise mit einer Band interpretieren und ganz ähnliche Songs schreiben und spielen will. Gesagt, getan! Das alles sollte aber auch einen schweren Sinn für Humor beweisen – einen Humor, den auch die Fans und Freunde von ZAPPA besitzen sollten, wenn sie FIDO PLAYS ZAPPA hören.
Natürlich erscheint es sofort logisch, dass sich in Abwandlung des ZAPPA-Live-Klassiker-Albums „Roxy & Elsewhere“ aus dem Jahr 1974 diese Fido-Variante mit Live-Aufnahmen ihrer 2017er-Tour, die sie aus einem Fundus von über 40 Stunden mitgeschnittenem Rohmaterial zusammenstellten, „Atlantis & Elsewhere“ nennt. Noch dazu sind auf der Doppel-CD größtenteils Aufnahmen aus der 70er-Jahre-Ära von FRANK ZAPPA zu hören.
Und wenn es um das musikalische Können und die extrem provokanten, frechen Ansagen – die wir bei den Schweizern diesmal sogar in deutscher Sprache genießen dürfen – geht, dann ist das Album ein echtes Erlebnis und macht wahrscheinlich sehr viele Zappa-Fans glücklich, auch weil Fido immer mal wieder in Jazz-Gefilde ausweichen und sich viel Zeit für jede Menge instrumentale Solo-Ausflüge nehmen. Genauso eben, wie man es bei dem Großmeister gewohnt ist.
Einige Abstriche muss man allerdings beim Gesang machen, denn in dem Falle gibt‘s niemanden in der Band, der das Zappa-Timbre beherrscht.
Dafür klappt aber die BOB DYLAN-Verarsche in „Flakes“ ausgezeichnet, bei der übrigens auch die BEATLES ihr Fett wegbekommen.
So machen FIDO PLAYS ZAPPA aus der Not eine Tugend und setzen im vokalen Bereich auf ihre eigene, deutlich vom Original abweichende Art und streuen sogar deutsche Sangespassagen mit ein. Frech, frivol und provokant – das macht dann wiederum großen Spaß und zeigt allen Zappa-Jüngern, dass der Ernst der Zappa-Musik durchaus auch in vergnüglichen Verballhornungen liegen kann.
Besonders scharf feuern sie beispielsweise bei „Uncle Remus“ eine Breitseite auf die katholische Kirche und deren „Meisterwerk“ die Bibel ab oder aber machen sich, wie auch ZAPPA es nur zu gerne tat, über die sexistische, kleinbürgerliche Moralapostelei lustig, weswegen natürlich auch „Bobby Brown“, „Dirty Love“ und „Brown Shoes Don‘t Make It“ bei den Konzerten, die im Falle dieser Aufnahmen in Basel, Berlin, Magdeburg, Bremen, Hildburgshausen, Hamburg, Köln, Würzburg, Mittenberg und Uden (Holland), mitgeschnitten wurden, nicht fehlen dürfen.
Nun also gibt’s diese illustre Live-Auswahl aus Anlass des 15-jährigen FIDO PLAYS ZAPPA-Jubiläums für alle Ewigkeiten auf einer Doppel-CD gebannt.
Ob‘s ZAPPA gefallen würde?
Wer kann das wissen, bei diesem außergewöhnlichen Typen?
Verrückt klingen FIDO PLAYS ZAPPA allemal.
FAZIT: „Does Humor Belong In Music?“ fragte ZAPPA vom VHS-Cover seines 1985er-Videos, das 2003 auf DVD verewigt wurde. Die Antwort von FIDO PLAYS ZAPPA aus der Schweiz ist in punkto dieser mit „Atlantis & Elsewhere“ betitelten Live-Aufnahmen aus dem Jahr 2017, zusammengestellt auf einer Doppel-CD, eindeutig: „Aber klar doch!“
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1 (56:45):
- The Idiot Bastard Son (Intro)
- Andy / Inca Roads
- Eat That Question
- San Ber’dino
- Sinister Footwear II
- Montana
- Jewish Princess
- The Black Page #2
- Dupree’s Paradise
- Flakes
- CD 2 (43:49):
- Evelyn, A Modified Dog
- Bobby Brown Goes Down
- Uncle Remus
- Echidna’s Arf
- Don’t You Ever Wash That Thing?
- Cosmik Debris
- Sofa No.2
- Dirty Love / Magic Fingers
- Brown Shoes Don’t Make It
- Bass - Pascal Grünenfelder
- Gesang - Dave Muscheidt, Remy Sträuli, Lukas Burri, Stefan Strittmatter, Pascal Grünenfelder, Martin Medimorec
- Gitarre - Stefan Strittmatter
- Keys - Oliver Friedli
- Schlagzeug - Remy Sträuli, Martin Medimorec
- Sonstige - Lukas Burri (Saxofon)
- Atlantis And Elsewhere (2018)
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