Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Harpyie: Aurora (Review)

Artist:

Harpyie

Harpyie: Aurora
Album:

Aurora

Medium: CD/Download
Stil:

Folk Metal

Label: Metalville / Rough Trade
Spieldauer: 44:21
Erschienen: 07.06.2019
Website: [Link]

HARPYIE bleiben weiterhin zweite Mittelaltermarkt-Liga. Dort spielt das Quintett seinen Ball überambitioniert (mythologisch verbrämte Texte zu aktuellem Weltgeschehen und der Conditio Humana) mit viel Gedudel, ein paar elektronischen Einsprengseln und symphonischem Popanz doch nur geradeaus und schießt am Ende kein Tor.

So opulent auch ihr neues Werk "Aurora" klanglich in Szene gesetzt wurde, so einfach lässt sich die enthaltene Musik durchschauen: einfältige Metal-Riffs, lyrischer Schwulst voller Schüttelreime im engen Korsett allzu herkömmlicher Songstrukturen, weshalb das aufwändige Drumherum verpufft. Deshalb gewinnt man den Eindruck, die Band wolle jeden noch so doofen Methorn-Schwinger mobilmachen, obwohl sie sich andererseits ach so anspruchsvoll gibt - Schafe im Wolfspelz quasi.

Wer sich von jeher auf Mittelaltermärkten oder dem Wave Gotik Treffen in Leipzig tummelt, ohne über den mit Kajalstift beschmierten Tellerrand des Folk- und Schlager-Gothic-Milieus (sind ja mittlerweile beinahe ein und dasselbe) zu bicken, dürfte andererseits einmal mehr begeistert von HARPYIEs Schaffen sein, eben weil es so handelsüblich glatt und "souverän" in Szene gesetzt wurde.

Anhand der Tatsache allerdings, dass die Protgaonisten auf "Aurora" die mittlerweile abgedroschene Seefahrts-Bildersprache durchkauen, deutet sich indes an, wie die Formation in kreativer Hinsicht zusehends verarmt. Wenn sich Metal-Acts zum zigsten Mal im Phrasendreschen über Stahl und Leder ergehen, ist das kein bisschen besser als das Aufbruchsstimmung heuchelnde Pathos, das HARPYIE beispielsweise während 'Seemann Ahoi' oder 'Ikarus' verbreiten.

Zudem sinkt die Qualität der Kompositionen wie zu erwarten gegen Ende des Albums rapide, wobei "Weihnachtstraum" den klebrigen Tiefpunkt markiert.

FAZIT: HARPYIEs "Aurora" ist das zigste professionell aufgezogene, letztlich aber gesichtslose Medieval-Metal-Machwerk in den vergangenen Jahren, dessen Schöpfer quasi nur den bekehrten predigen. Um abseits der entsprechenden Szene wahrgenommen zu werden, fehlt dieser wie auch so ziemlich allen anderen Bands der Mut, ihre plakativen Images abzulegen, wirklich tiefsinnige Themen zu behandeln und vor allem spritzige Musik zu schreiben … wobei letzteres wohl eher mit Können zusammenhängt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3542x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Morgenstern
  • Sternenfeuer
  • Nichts mehr
  • Kompassrosen welken nicht
  • Seemann Ahoi
  • Kaleidoskop
  • Ikarus
  • Atlantis
  • Inferno
  • Vendette
  • Blut und Spiele
  • Weihnachtstraum

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
moppel1969-matze
gepostet am: 13.07.2019

User-Wertung:
10 Punkte

hammer
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!