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Hawk Eyes: Advice (Review)

Artist:

Hawk Eyes

Hawk Eyes: Advice
Album:

Advice

Medium: CD/Download
Stil:

Rock

Label: Drakkar / Soulfood
Spieldauer: 47:05
Erschienen: 06.09.2019
Website: [Link]

Seit anderthalb Jahrzehnten musizieren diese Briten weitgehend unbemerkt von Zentraleuropa und dem Rest der Welt vor sich hin, obwohl sie bereits Einheizer von Schwergewichten wie Metallica und System Of A Down waren … oder vielleicht gerade deswegen? Jedenfalls hat man HAWK EYES - falls überhaupt - als einen jener Acts auf dem Schirm, die sich im Vorprogramm von Superstars eingekauft haben, aber in Hinblick auf ihre eigene Musik nicht großartig der Rede wert sind.

Dazu, dass sich diese missliche Situation nun ändert, sollte "Advice" idealerweise beitragen, denn die Platte ist ohne weiteres die bisher beste der Gruppe. Die vier Jungmusiker aus Leeds haben nach ihrem dritten Werk länger als üblich pausiert und sich hörbar Zeit für das neue genommen; die Stücke ufern bisweilen ein wenig aus, auch wenn griffige Refrains weiterhin im Vordergrund stehen, quasi um die rhythmisch vertrackten und melodisch spröden Strophen "massentauglich" zu kompensieren.

An der erwähnten Sprödheit trägt HAWK EYES' Frontmann einen nicht geringen Anteil, denn er wählt nicht den direkten Weg mittels abgedroschener Tonfolgen, sondern schlingert hinterm Mikro oft waghalsig zwischen den einmal mehr wunderbar transparent produzierten Instrumenten hindurch, schafft aber meistens dennoch mindestens ein cooles Hook pro Song, woran man sich dann als Hörer auch "festklammern" kann.

So avanciert "Follow Me" zu einem klassischen "grower"; das Quartett platziert sich mit Vorzeige-Nummern wie dem hymnischen 'Follow Me' sowie Zeitgeist-kritischen Texten, die sowohl von den Tagesnachrichten als auch höherer Literatur beeinflusst wurden, erneut ungefähr in der Mitte zwischen leichtgewichtigen Mastodon und Halbfett-Kyuss, wobei der eröffnende Sofort-Zünder 'Royal Trouble' - auch die erste Single - und das mäandernde 'Smokes' mit Schauspieler und Buchautor Richard O’Brien als Gaststimme, die am ehesten aus dem Seventies-Kultstreifen „Rocky Horror Picture Show“ bekannt sein dürfte im Besonderen hervorstechen.

Den Rest erschließt man sich wie gesagt nach und nach, ohne es zu bereuen.

FAZIT: Mit ihrem bis dato facettenreichsten Album dürften HAWK EYES abermals keine Massen begeistern; dadurch, dass sich die spürbar stark vom Alternative-Movement der frühen 1990er angeregte Combo nirgendwo anbiedert, sitzt sie zwar zwischen mehreren Stühlen, geht aber dafür spätestens jetzt als Gewinner all jener Herzen durch, die gegen den Strich gebürstete, aber nicht verkrampft sperrige Rockmusik zu schätzen wissen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2411x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Royal Trouble
  • Follow Me
  • Never Lead Me
  • New Greek Fire
  • Perfect Again
  • Advice
  • Smokes
  • Hand In My Heart Cage
  • State of Opposition
  • Win On Win
  • Keep 'Em Cold

Besetzung:

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