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Heaume: Mortal Solstices (Review)
Artist: | Heaume |
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Album: | Mortal Solstices |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post Metal |
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Label: | Les Acteurs de L'Ombre | |
Spieldauer: | 58:08 | |
Erschienen: | 01.03.2019 | |
Website: | [Link] |
Guillaume Morlat (auch Eibon, Cowards) spielt unter dem Banner HEAUME von der Natur inspirierten (Black) Metal, doch wer sich darunter eine Retrospektive auf die frühen 1990er und Norwegen vorstellt, in der pastorale Akustik-Klänge eine tragende Rolle spielen, sieht sich getäuscht, wenn er "Solstices" hört.
Das Material für die Scheibe entstand bereits 2011 und wurde drei Jahre lang ausgearbeitet, doch die Aufnahmen erfolgten erst vor Kurzem und spiegeln dementsprechend eine zeitgenössische Soundästhetik wider: kalt und dissonant, aber druckvoll und auf alle Instrumente bezogen transparent. Unter kompositorischen Gesichtspunkten identifizieren die fünf Tracks und das unnötige, weil relativ originalgetreue Burzum-Cover 'Erblicket die Tochter des Firmaments' Morlat als Anhänger von Monotonie und Post Metal in dem Sinn, dass Songs eher lange, mäanernde Riff-Verschränkungen sind, also keine traditionell strukturierten, kompakten Lieder.
In seiner Gesamtheit wird "Solstices" deshalb auch wie ein einziger Klangwust - eine Abfolge von musikalischen Ereignissen im Spektrum so ziemlich aller extremer Spielarten abgesehen von reinrassigem Death Metal. Mit jeweils einer Länge von fast einer Viertelstunde stehen das eröffnende 'Yesterday' und 'Tongueless (Part III)' im Zentrum des Geschehens, was Modus und Atmosphäre angeht.
Der Opener schleppt und rast abwechselnd, streift dabei Sludge-Gefilde und lässt auch ohne jegliche elektronische Elemente Bilder von Industriekomplexen, verlassenen Lagerhallen sowie toter Umwelt vor dem geistigen Auge aufziehen. Sänger Julien Henri grollt und schreit gelegentlich, was auch für das nahezu völlig im Doom-Tempo walzende 'Oldborn' mitsamt seinem kurzen Vorspiel 'South Of No North' gilt. Das besagte 'Tongueless' ist auch wegen seines halbwegs melodischen Grollens die "harmonischste" Nummer auf "Solstice", 'Merestreguiral' lediglich zehn Minuten Ambient-Langeweile.
FAZIT: HEAUMEs "Solstice" lässt sich durchaus als Destillat in mehrjähriger Arbeit entstandener Musik verstehen, die von urbanem Verfall und persönlichem Elend angeregt wurde, bleibt den für Post Metal im weitesten Sinn üblichen Klischees (auch über die Kompositionen hinaus eingedenk der monochromen Bildersprache) jedoch zu streng verhaftet, um auf diesem überlaufenen Feld hervorzustechen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Yesteryears
- South Of No North
- Oldborn
- Erblicket die Tochter des Firmaments (Burzum Cover)
- Tongueless (Part III)
- Mestreguiral
- Mortal Solstices (2019) - 8/15 Punkten
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