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Hugo Race Fatalists: takenbythedream (Review)
Artist: | Hugo Race Fatalists |
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Album: | takenbythedream |
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Medium: | LP+CD/Download | |
Stil: | Folk-/Blues-/Rock-/Noir |
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Label: | Glitterhouse Records/Indigo | |
Spieldauer: | 45:59 | |
Erschienen: | 26.04.2019 | |
Website: | [Link] |
Nach der asketischen (und exzellenten) Blues-Zelebration „John Lee Hooker’s World Today“ geht es mit Hugo Race im Gewand der FATALISTS wieder etwas opulenter zu. Geblieben ist der intime Schwoof mit der Dunkelheit, das Schweben durch die Nacht mit rhythmischer Bodenhaftung. Ein bisschen so als hätten Iggy Pop, Leonard Cohen und Nick Cave einen Noir inszeniert.
Doch HUGO RACE FATALISTS brauchen keine Vergleiche für ihre verführerische Mixtur aus Slow-Blues, Folk, Chanson, Alternative Country und morbidem, sacht psychedelischem Rock, der sich in den Sümpfen Louisianas ebenso heimisch fühlt („Gonna Get High“) wie im Neondschungel einer Großstadt. Die Musik schleicht, kriecht, schlängelt, fräst sich verführerisch in die Gehörgänge, magische Momente, wenn die fabulöse Lisa Crawley lasziv und stilsichert vokale Unterstützung gewährt. Das reiht sich locker ein zwischen Serge Gainsbourg/Jane Birkin und Steve Wynn/Kendra Smith. Paris is burning, n’ecst pas, sagt Bonnie zu Clyde.
Lyrisch geht es um vergebliche Liebesmühen, um den andauernden Kampf, einen Platz im Leben zu finden, um leere Versprechungen kranker Götter („the captain is a pilot, a god, a junkie sycophant“), um Lebenslügen, verblassende Illusionen, das Zurückgeworfen sein auf sich selbst. So sehr es schmerzt, am Ende bleibt kaum mehr als Liebe, auf die man setzen kann, vielleicht muss. Kleine und große Katastrophen, Spiele mit Zeichen und Verweisen, starke Bilder: „Long black hair and a rosebud smile“.
Hugo Race verliert sich in Flüstern, Raunen, einem rauschhaften Taumel, ohne zu fallen. Die Songs haben Hooklines zum Verlieben („Bow And Arrow“), verziert mit Kleinodien, die für Gänsehautatmosphäre sorgen, ein Pizzicato hier („This Is Desire“), eine seufzende Violine dort („Heaven and Hell“), ein gespenstisch klagendes Mellotron und Orgelklänge aus der Twilight Zone („Fools Gold“), das passt alles wunderbar zusammen und ergibt ein genussreiches Gemisch, ein betörendes Gift, das man gerne trinkt.
FAZIT: Auf Hugo Race ist Verlass, egal in welcher Inkarnation und Konstellation er auftritt. Die HUGO RACE FATALISTS begeben sich mit „takenbythedream“ erneut auf eine faszinierende Reise ans Ende der Nacht. Folk, Blues, Rock, Country, Psychedelica in Slow Motion, intelligent und mit viel Gefühl und Können eingespielt. Ein Album für die Jahresbestenliste.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Phenomenon
- This Is Desire
- Bow & Arrow
- Heaven & Hell
- Fools Gold
- Gonna Get High
- Symphony
- Altered States
- Smoking Gun
- Taken by the Dream
- Bass - Francesco Giampaoli
- Gesang - Hugo Race, Bryan Colechin, Caterina Arniani, Lisa Crawley, Michelangelo Russo
- Gitarre - Hugo Race, Chris Brokaw, Giovanni Ferrario
- Keys - Hugo Race
- Schlagzeug - Diego Sapignoli
- Sonstige - Vicki Brown (Violin), Diego Sapignoli (Maracas [Maracca], Drone [Bordo], Vibraphone, Congas, Marimba, Timpani [Timpano], Castanets [Nacchere], Bells [Campana]), Michelangelo Russo (Harmonica), Julitha Ryan (clavinet)
- 24 Hours To Nowhere (2016) - 12/15 Punkten
- takenbythedream (2019) - 14/15 Punkten
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