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Ingrid Jensen & Steve Treseler: Invisbile Sounds: For Kenny Wheeler (Review)
Artist: | Ingrid Jensen & Steve Treseler |
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Album: | Invisbile Sounds: For Kenny Wheeler |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Whirlwind Recordings | |
Spieldauer: | 55:34 | |
Erschienen: | 07.12.2018 | |
Website: | [Link] |
Der Trompeter Kenny Wheeler starb im September 2014 mit 84 Jahren und hinterließ ein musikalisches Vermächtnis, das bis heute nur von Jazz-Insidern gebührend gewürdigt wird. Die Trompeterin Ingrid Jensen zollt ihrem Landsmann, einem kanadischstämmigen Wahlengländer, nun zumindest im persönlichen Rahmen Tribut, wozu sie eine schlagkräftige Combo aus Szeneveteranen um sich geschart hat.
Das Quintett, in dem Saxofonist bzw. Klarinettist Steve Treseler die Rolle des Co-Leaders einnimmt, startet mit 'Foxy Trot' von Wheelers 1984er ECM-Album "Double, Double You", einer für den Gewürdigten charakteristischen Melodietreppe, die im Vergleich zum Original von der mehrköpfigen Besetzung profitiert. 'Kind Folk' vollführt hingegen einen Sprung ins Jahr 1997 aufs Album "Angel Song", wo der Fokus im harmonischen statt melodischen Bereich liegt. Die expressionistische Gemälde vor dem geistigen Auge vorbeiziehen lassenden Klangfarben werden während '546' (wie die Ballade 'Gentle Piece—Old Ballad' von "Kayak" aus dem Jahr 1992 - herrliches Klaviersolo hier übrigens) noch bunter, wohingegen 'Where Do We Go From Here?' von Wheelers nach ihm selbst benannten Langspieler (eine Kollaboration mit John Taylor) und 'Duet' die spontane Interaktion der Protagonisten in den Vordergrund stellen.
Wieder weniger improvisatorisch geht es während des Funk-Jazz 'Old Time' zu, der 2015, also nach dem Tod des Künstlers, die Compilation "Songs For Quintett" veredelte. Weder hier noch im Wheeler-Standard 'Everybody's Song But My Own' (1988) tut sich Jensens Ensemble durch schillernde Soloparts hervor, sondern setzt kurze wie prägnante Spitzlichter, zwischen denen die Person, der die ganze Ehre gebührt, umso würdevoller erstrahlen kann.
FAZIT: "Invisbile Sounds: For Kenny Wheeler" ist ein dezentes, aber an Stimmungen nichtsdestoweniger reichhaltiges Jazz-Album (wie für ECM geschaffen eigentlich) der klassischen Art, auf dem Freunde sachter Töne genauso auf ihre Kosten kommen wie (natürlich) Kenner von Kenny Wheeler, dessen Repertoire hier alternative Seiten abgewonnen werden, ohne dass man Respektlosigkeit seitens der Urheber befürchten müsste.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr