Partner
Services
Statistiken
Wir
Johannes Haage Drift: Darwin‘s Blues (Review)
Artist: | Johannes Haage Drift |
|
Album: | Darwin‘s Blues |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
|
Label: | Shoebill Music / Broken Silence | |
Spieldauer: | 48:46 | |
Erschienen: | 15.02.2019 | |
Website: | - |
Jazz modern aus Berlin: „Darwin‘s Blues“ ist das zweite Album von Wahl-New-Yorker und Gitarrist Johannes Haages Trio Drift. Es folgt einem 2015 erschienen, nach der Gruppe selbst benannten Debüt und weckte nach dessen positiver Rezeption höhere Erwartungen, welche die Musiker jedoch souverän erfüllen.
Haage hat das Material gemeinsam mit dem Chicagoer Schlagzeuger Joe Smith komponiert und einen zusätzlichen Bassisten neben Mitbegründer Matthias Pichler hinzugezogen, Klima Kalimas und Helen Schneiders Tieftöner Oliver Potratz. Stilistisch lassen sich die Tracks zwischen traditionellem, rein akustischen Combo-Stoff und jenen elektronischen Experimenten ansiedeln, die wohl erstmals konzentriert in der skandinavischen Szene durchgeführt worden und hierzulande in Alex Gunia einen immer noch nicht genug gewürdigten Vorkämpfer haben.
„Darwin‘s Blues“ hinterlässt jedoch einen insgesamt eher klassischen als avantgardistischen Eindruck, was daran liegt, dass der flotte Dreier Songwriting im Sinne der alten Meister fokussiert haben. So versöhnen Drift eingängige Melodien und schnell fassbare Strukturen mit spannenden klanglichen Kontra- oder Reibungspunkten, die sich durch den Einsatz von Loops und Klangverfremdungen mittels nachträglicher Overdubs ergeben. Das Album vereint somit quasi das beste aus zwei Welten - die Unmittelbarkeit eines Live-Gigs von scheinbar blind aufeinander eingespielter Musicker und ein geradezu naiver Wagemut, was Ausprobieren "neuer" Klänge betrifft.
In den beiden zusammenhängenden Tracks 'Tectonic' und 'Friday' bringen Drift ihre Einstellung dem "Jazz-Machen" gegenüber am anschaulichsten auf den Punkt: Improvisation und konkret ausgeschriebene Parts verzahnen sich zu einem fiebrigen Ausbund an Ungewissheit, der allerdings selbst Nicht-Jazzer mit einem unzweideutigen Hook versöhnt.
FAZIT: Mit „Darwin‘s Blues“ etablieren sich JOHANNES HAAGE DRIFT endgültig als absolut zeitgemäße Jazz-Combo, die alte Tugenden zukunftsträchtig und ohne Scheuklappen ins Jetzt überführt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Darwin´s Blues
- Love Strangers
- Free Range
- The News (Vinyl Only)
- Love in the Crazy
- Til Stranden
- Love in the Crazy (Reprise)
- Tectonic
- Friday
- Piombino
- Spreenhagen
- Darwin‘s Blues (2019) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews