Partner
Services
Statistiken
Wir
Jon Urrutia Trio: The Paname Papers (Review)
Artist: | Jon Urrutia Trio |
|
Album: | The Paname Papers |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
|
Label: | Errabal Jazz | |
Spieldauer: | 51:26 | |
Erschienen: | 15.03.2019 | |
Website: | [Link] |
"The Paname Papers" wurde schon gegen Ende des vergangenen Jahres veröffentlicht und ergänzt die bunte Diskografie des Nordspaniers Jon Urrutia, der sich in seiner Jugend noch rockigen und poppigen Klängen widmete, aber längst als angesehener Pianist im Jazz angekommen ist, um einen weiteren Farbtupfer. In traditioneller Besetzung nur von einer Rhythmusgruppe begleitet nimmt der studierte Musiker und Orgel-Fan (dieses Instrument hört man allerdings nicht in seinen aktuellen Kompositionen) Bestand von dem auf, was ihn über die Jahre hin spielerisch und stilistisch geprägt hat.
Neuinterpretationen fremder Stücke sind Urrutia zu billig. Stattdessen versuchte er sich beispielsweise erfolgreich an einer Reharmonisierung von Charlie Parkers Gesellenstück 'Donna Lee', wobei er sich wiederum von 'Phantom of the Bopera' inspirieren ließ, einer Nummer von Fred Hersch, oder basierte 'Pasos Enanos' auf John Coltranes Standard 'Giant Steps', der bekanntlich eine Nagelprobe für jeden gestandenen Jazzer darstellt. Auch hier wäre reines Nachspielen zu leicht gewesen, stattdessen deutete der Virtuose die Akkordstruktur des Fingerbrechers in ähnlicher Weise um, wie es etwa schon der amerikanische Saxofonist Patrick Cornelius in seinem 'Minor Steps' tat.
Urrutias Pop-Vorlieben schimmern im singhaften 'Valse Pour Nono' durch, wohingegen 'La Caravana Amarilla' neben 'Entropical Cha' die einzige Latin-Stilblüte auf "The Paname Papers" ist. Für 'Fourth Element' wandte der Bandleader offensichtlich die Zwölftontechnik an, und auch Fantasie Onirique' trägt eindeutig klassische Züge. In allen Situationen brillant spielen seine beiden Partner auf, der Bassist Damien Varaillon und Schlagzeuger Stéphane Adsuar. Die beiden gehören zu den gefragtesten Musikern der französischen Szene, in der sich auch Urrutia selbst mittlerweile zu Hause fühlt.
Ansonsten pendelt er insbesondere zwischen seiner Heimat und den Vereinigten Staaten hin und her, was man auch seiner Musik anhört. "The Paname Papers" legt auf eindrucksvolle Zeugnis davon ab, wie vielfaltig Urrutia und letzten Endes auch der Jazz insgesamt ist … selbst wenn er ganz konservativ von einem Piano-Trio gespielt wird.
FAZIT: Ein enorm facettenreiches Stück Combo-Jazz von internationalem Format, mit dem Jon Urrutia dennoch ein eigenes Profil als Gratwanderer zwischen Stilen und Kulturen hervorkehrt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dona Kubik
- Valse Pour Nono
- Entartetes Blues
- Fantasie Onirique
- Entropical Cha
- Fourth Element
- Pasos Enanos
- The Paname Papers
- La Caravana Amarilla
- The Paname Papers (2019) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews